Collage der Vielfalt: All diese Kulturschaffenden – und noch mehr – haben etwa zehnminütige Videos ihrer Auftritte produziert, die die „Pforzheimer Zeitung“ in den kommenden Wochen exklusiv präsentiert.
Paul Hoffer (Indigo Pictures)
Kultur
Kultur fürs Wohnzimmer: PZ bringt Auftritte von Künstlern aus der Region virtuell nach Hause
  • Michael Müller

Ein Star-Tenor, ein DJ, Schauspieler, Liedermacher, Bands, Tänzer, Gitarristen und Figurentheaterspieler: Mit dem neuen Online-Format „Kultur fürs Wohnzimmer“ bringt die „Pforzheimer Zeitung“ viele Künstler direkt zu den Lesern nach Hause. Und zu den Fans der Kulturschaffenden, die am Osterwochenende mit Spaß und Freude etwa zehnminütige Videos produzierten.

Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag hebt sich der virtuelle Vorhang. An diesen Tagen lädt die PZ ein neues Video hoch, exklusiv auf PZ-news.de, in der Zeitung schildern die Künstler ihre Lage. Die Beiträge sollen Lust machen auf Kulturgenuss – aus der Region und für die Region.

Unterstützung für die Kulturszene

Das PZ-Medienhaus setzt gemeinsam mit den Kulturschaffenden, die allesamt auf ihre Gagen verzichten, mit dieser Solidaritätsaktion ein Zeichen und unterstützt die lebendige Szene. Denn die Lage ist verheerend: Alle Künstler haben keine Auftritte mehr. Einnahmen brechen über mehrere Monate weg. Für die an der Aktion beteiligten Protagonisten ist es Ehrensache, dass sie die Erlöse spenden, die ihre Videos einbringen. Sie sollen an Künstler aus der Region gehen, die unter der Krise zu leiden haben.

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Die PZ setzt mit „Kultur fürs Wohnzimmer“ eine Idee von Gerhard Baral (Baral & Partner Events) um, der das Projekt ehrenamtlich in die Wege geleitet hat. „Ich musste erleben, dass allen, die im kulturellen Bereich tätig sind und mit denen ich über Jahrzehnte zusammengearbeitet habe, Arbeitsgrundlage und Existenzsicherung wegfallen“, so Baral. Er hoffe, mit dem Projekt das Interesse an einer Zeit nach Corona zu wecken. Denn Kultur lebt vom Live-Erlebnis. „Die Unterstützung durch das PZ-Medienhaus macht deutlich, welche Verbindung die Medienleute zur Kulturszene haben“, sagt Baral. Dem pflichtet PZ-Chefredakteur Magnus Schlecht bei: „Die kulturelle Szene bildet genauso wie der regionale Sport oder andere gesellschaftlichen Aktivitäten einen elementaren Bestandteil unseres Charakters als lebensnahes Medienunternehmen.“ Deshalb stelle die Aktion einen künstlerischen und solidarischen Kontrapunkt in der Krise dar. „Kultur muss trotz Corona lebendig und erlebbar bleiben“, so Schlecht.

Aufnahmen bei Steinbrecher

Baral koordinierte die Aufnahmen so, dass sie ohne unnötige Kontakte über die Bühne gingen. Sie fanden bei Musik-City Steinbrecher statt. „Unser Seminarraum, der sonst ganzjährig belegt ist, steht aktuell leer –   perfekt, um ihn in sicherer Raumgröße zu nutzen“, sagt Frank Steinbrecher. Die Instrumente habe er gerne bereitgestellt. „Die Situation ist für uns natürlich hart, aber wir müssen da durch. Und ich hoffe, dass durch die Entschleunigung und die Vorkommnisse auch das Miteinander wieder gestärkt wird.“

Filmemacher Paul Hoffer dreht und schneidet

Gedreht hat die Videos Paul Hoffer, Filmemacher (Indigo Pictures) und Musiker. Weil er viel für die Bereiche Kunst, Kultur und Soziales arbeitet, spürt auch er die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Nun gelte es, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Und kreativ zu werden. „Videos sind gerade jetzt eine gute Möglichkeit, die Menschen zu Hause zu erreichen – so wie mit dem Projekt ,Kultur fürs Wohnzimmer’. Wenn die Leute nicht zu den Veranstaltungen kommen können, müssen wir eben die Veranstaltungen zu den Leuten bringen“, so Hoffers Credo.

Ein Euro für Kulturschaffende, die unter der Krise leiden: So geht es zum Video

22 Künstler aus der Region beteiligen sich unter Verzicht auf Gage an der Solidaritätsaktion: Fools Garden, Quiet Lane, Anne-Kathrin Lipps, Roland Bliesener, Enzo D’Eugenio und Kai Portolano, Beate Rygiert, No Bacon, Matthias Hautsch, Luis Vicario, Raphael Mürle, Markus Löchner, Daniel Oliver Bachmann, Tanzschule Saumweber-Fischer, Jay Alexander, Hans Draskowitsch, Andrea M. Pagani, Jonas Gavriil, Stefanie Wally, DJ Elex, Melodic Music, Berenike Felger und Dieter Huthmacher. Ihre Videos – qualitativ hochwertig und mit Studio-Sound – werden nacheinander immer dienstags, donnerstags und samstags auf www.pz-news.de/kulturfürswohnzimmer hochgeladen. Jedes Video kostet beim Kauf eines Tagespasses einen Euro, beim Monatspass zehn Euro, und kann im gebuchten Zeitraum angeschaut werden.

Schöner Nebeneffekt: Es stehen alle anderen kostenpflichtigen Online-Inhalte auf PZ-news.de zur Verfügung. Wer mitmacht, tut Gutes: Am Ende des Projekts kommt der Erlös in einen Topf, um in Not geratene Künstler aus der Region zu unterstützen. Abhängig von der Gesamtsumme wird entschieden, wem genau dies zugutekommt. #kulturfürswohnzimmer ist ein Projekt der „Pforzheimer Zeitung“ in Zusammenarbeit mit Baral & Partner Events, Musik-City Steinbrecher und Indigo Pictures.

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