Tatwaffe: So genannte K.o.-Tropfen. dpa-Archiv
Baden-Württemberg
K.o.-Tropfen-Täter muss für fast 15 Jahre ins Gefängnis
  • Kathrin Streckenbach

Er hat mit K.o.-Tropfen sieben Menschen betäubt – einer starb dabei: Für diese Taten ist in Konstanz gestern ein 32-Jähriger zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden, wie ein Gerichtssprecher sagte. Die Richter haben das mögliche Strafmaß mit ihrem Urteil fast ausgeschöpft und folgten damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Der 32-Jährige sei immer nach der gleichen Masche vorgegangen: Zuerst habe er seine Opfer mit den K.o.-Tropfen willenlos und handlungsunfähig gemacht. Anschließend klaute er ihnen Bargeld, Handys oder andere Gegenstände. In einem Fall hatte der Raub fatale Folgen: Ein 25-Jähriger, den der Mann bestohlen und an einem Bach zurückgelassen hatte, war durch die K.o.-Tropfen gestürzt und noch in der Nacht an Unterkühlung gestorben. Weil die Richter nicht davon ausgingen, dass der 32-Jährige den Mann umbringen wollte, lautete das Urteil auf Raub mit Todesfolge. Ein weiteres Opfer soll der Mann schwer misshandelt haben, ihm die Haare angezündet und es anschließend verletzt in einem Parkhaus liegengelassen haben. Das hohe Strafmaß begründeten die Richter mit der Schwere der Taten und der vielen Vorstrafen des Mannes. Die Tropfen soll der Angeklagte regelmäßig bei einem Bekannten gekauft und auch selbst konsumiert haben.

Der Angeklagte hatte die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen. Die Tropfen seien stets gemeinsam und mit dem Einverständnis der Opfer eingenommen worden – beraubt habe er niemanden.

Themen

Baden-Württemberg