Auch Porsche fährt elektrisch – mit Kontaktteilen von Kleiner unter der Haube (von links): Vertriebsleiter Oliver Stieler, Katja Gicklhorn (e-mobil GmbH), Thomas und Jutta Kleiner sowie Martina und Joachim Kleiner.
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Kleiner hat allen Grund zum Feiern
  • Neff

Die Präzisionsteile von Kleiner werden immer kleiner, Produktionsfläche, Mitarbeiterzahl und Umsätze immer größer. Das Pforzheimer Stanztechnik-Unternehmen feierte gestern seien 30. Geburtstag. Im Blick auf die lange Geschichte der Traditionsindustrie sei dies zwar ein relativ kurzer Zeitraum, betonte IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler.

Doch hinsichtlich der enormen unternehmerischen Leistung von Thomas und Joachim Kleiner umso bedeutsamer.

Vom Zwei-Mann-Betrieb habe sich Kleiner in drei Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Arbeitgeber in der Goldstadt entwickelt. „Sie haben in dieser Zeit aufgrund mancher unternehmerischer Entscheidungen sicher manche schlaflose Nacht erlebt“, so Keppler. „Doch Sie haben alles richtig gemacht.“

Nicht nur im Zukunftsfeld der Elektromobilität gehe es immer häufiger um platzsparende kundenspezifische Lösungen und hohe Präzision der eingesetzten Hochleistungskontaktsysteme, wie Vertriebsleiter Oliver Stieler gestern den Festgästen erläuterte. Als Partner der führenden Automobilzulieferer hat sich die Firma Kleiner einen ausgezeichneten Ruf als Entwicklungspartner erworben. Auch beim Einsatz von PlugInHybrid-Motoren für Elektroautos ist Kleiner mit im Boot. Die aktuelle Diskussion um gefälschte Abgas-Werte könne der Elektromobilität durchaus Rückenwind verschaffen, hofft Stieler. „Herkömmliche Fahrzeuge kommen angesichts der strengeren gesetzlichen Vorgaben an ihre Grenzen.“ Bis 2020 werde der Anteil von Elektro- und Hybridautos bei den Neuzulassungen deutlich steigen, erklärte auch Referentin Katja Gicklhorn von der e-mobil BW GmbH, der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg. Ob freilich bis dahin die Millionen-Marke geknackt werden kann, wie von der Bundesregierung vor Jahren prognostiziert, erscheint trotz VW-Diesel-Affäre mehr als fraglich.

In den vergangenen 30 Jahren habe sich vieles verändert, doch manches blieb auch gleich, sagten die Firmenchefs Joachim und Thomas Kleiner in ihrer Begrüßungsrede: „1985 war der FC Bayern München deutscher Fußballmeister, amtierender Meister 2015 ist wieder der FC Bayern. In diesem Jahr ging ein großer Wunsch von uns in Erfüllung und der von uns gesponserte FC Nöttingen durfte im DFB-Pokal gegen die großen Bayern spielen.“ Begonnen habe die Firma Kleiner in einer Garage in Stein, „damals holte Boris Becker den ersten Titel in Wimbledon.“

Vom ersten eigenen Firmengebäude in Königsbach ging es im Jahr 1999 nach Eisingen, damals arbeiteten 30 Mitarbeiter im Unternehmen. Die Produktion von Stanzteilen begann. 2001 wurde das Werk in Eisingen erweitert. In der Goldstadt wuchs das Unternehmen seit 2008 in eine neue Dimension. Seit dem Umzug nach Pforzheim stieg die Beschäftigtenzahl dank zahlreicher Innovationen von 120 auf 280 Mitarbeiter.

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