Die Turn- und Festhalle Kieselbronn: Nachdem Routinekontrollen Legionellen im Wasser festgestellt haben, bringt die Gemeinde die Wasseranlagen der Einrichtung auf Vordermann. Archivfoto: Roller
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Kampf gegen die Legionellen: Kieselbronns Räte stellen Weichen
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Kieselbronn. Dass es Legionellen in Kieselbronns Turn- und Festhalle gibt, war in der Ratssitzung im April bekanntgeworden. Ende 2021 hatte man das bei einer regelmäßigen Legionellenprüfung festgestellt. Einstimmig hat das Gremium nun beschlossen, die für die Lösung des Problems nötigen Ingenieurleistungen an ein Fachbüro aus Pforzheim zu vergeben.

Nach Möglichkeit sollen die Baumaßnahmen schon in den Sommerferien über die Bühne gehen. Damit das klappt, könnte für das Fassen des Ausschreibungsbeschlusses unter Umständen eine Sondersitzung nötig werden.

Im April hatte ein Sachverständiger dem Rat konkrete Handlungsempfehlungen gegeben und dabei vor allem die zentralen Mischanlagen und die zu hohen Temperaturen im Kaltwassernetz in den Fokus gerückt. Inzwischen hat die Verwaltung ein Honorarangebot für die Ingenieurleistungen eingeholt. Bei grob geschätzten Herstellungskosten von 88.000 Euro würde sich das Ingenieurhonorar auf knapp 30.000 Euro belaufen. Kosten, über die nicht nur Hans Augenstein (Umweltliste) „erschrocken“ war: „Wir reden von 120.000 Euro“, sagte Marco Wagner (SPD). In den Haushaltsberatungen habe man sich noch über 50.000 Euro unterhalten. Die Frage sei, ob das „in diesem Umfang“ sein müsse.

„Die Anlage ist nicht erst seit gestern drin und wir hatten noch nie Probleme.“

Ingenieur Volkmar Baral sagte, es gebe „gar keinen Spielraum“, man müsse etwas tun. Der Umfang der Maßnahmen ergebe sich aus den Vorschriften. Eine neue Anlage müsse den neusten Normen entsprechen, ein Bestandschutz für Altanlagen existiere nicht.Baral erklärte, in die Kosten seien zwei Frischwasserstationen eingerechnet, die im Prinzip wie Durchlauferhitzer funktionieren, eine Bevorratung von Trinkwasser überflüssig machen und hygienisch einwandfreies Wasser sicherstellen. Auch Bürgermeister Heiko Faber betonte, für eine Trinkwasseranlage in einer Halle seien 40 Jahre ein stolzes Alter. Für ihn ist die Maßnahme alternativlos. „Sonst können wir die Anlage nicht mehr betreiben.“

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