Im Abstiegskampf der 2. Liga muss sich der KSC selbst aus dem Sumpf ziehen. Für die Rückrunde sucht der neue Sportdirektor Oliver Kreuzer Verstärkungen. Foto: dpa
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KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer: „Diese Saison zählt nur der Klassenerhalt“
  • Das Gespräch führte Peter Putzing

Seit dem 1. Dezember ist Oliver Kreuzer Sportdirektor des Karlsruher SC. Und in den wenigen Tagen seiner Amtszeit musste der Ex-Profi des KSC, der als Spieler auch beim FC Bayern München große Erfolge feierte, schwierige Entscheidungen fällen. Zunächst war der gebürtige Mannheimer für die Trennung des Fußball-Zweitligisten von Cheftrainer Tomas Oral verantwortlich, dann für die Verpflichtung seines Nachfolgers Mirko Slomka. Mit Kreuzer sprach PZ-Mitarbeiter Peter Putzing über Slomka, Ziele und Verstärkungen.

PZ: Herr Kreuzer, Sie sind voll des Lobes über den neuen KSC Trainer Mirko Slomka. Was sind denn dessen Stärken?

Oliver Kreuzer: Er hat schon oft gezeigt, dass er ein herausragender Trainer ist. Ich konnte mich bei unserer Zusammenarbeit beim HSV davon überzeugen, dass er ein absoluter Fachmann ist. Ich habe mich schon vor der Zeit, als ich ihn nach Hamburg holte, länger mit ihm beschäftigt. Er kennt die prekäre Situation, in der der KSC im Moment ist. Ähnliches hat er in Hannover hervorragend gemeistert, auch beim HSV. Er übernahm Hannover auf Platz 18, rettete den Club und führte 96 in den Uefa-Cup.

PZ: Was sind seine Spezialitäten als Trainer?

Oliver Kreuzer: Die Art, wie er Fußball spielen lässt, ist sehr interessant. Man redet heute immer von jungen, modernen Trainern, deren Schlagwort heißt Umschaltspiel. Was Mourinho übrigens mit Chelsea schon vor Jahren hat spielen lassen. Das hat Mirko auch in Hannover praktiziert. Dazu die Ruhe und Gelassenheit, mit der er Hannover vor dem Abstieg rettete, und die Kreativität, mit der er danach die Mannschaft formte. All das hat mir imponiert.

PZ: Ein Nachteil könnte sein, dass er die zweite Liga nicht kennt ...

Oliver Kreuzer: Nein. Jeder gute Trainer, der im deutschen Profifußball arbeitet, kennt sich heutzutage in den beiden deutschen Topligen aus. Das ist eine Grundvoraussetzung, und natürlich kennt Mirko die zweite Liga. Dass er dort noch nicht gearbeitet hat, war daher kein Ausschlusskriterium.

PZ: Slomka ist die erste Liga gewohnt – auch in Sachen Gehalt. Wie schaffte es der KSC, bei chronisch klammen Kassen solch einen Mann zu verpflichten? Wurden da private Schatullen geöffnet?

Oliver Kreuzer: Das Interessante an der Aufgabe war für Mirko wichtiger. Die finanzielle Frage kam so ziemlich am Ende der Verhandlungen auf den Tisch und war schnell abgehakt. Mirko haben unsere Argumente überzeugt.

PZ: Der KSC braucht Verstärkungen. Verhandlungen fallen nach der Verpflichtung Slomkas sicher leichter.

Oliver Kreuzer: Natürlich ist es durch die Slomka-Verpflichtung um einiges einfacher, mit eventuellen Kandidaten zu reden. Aber wir haben auch schon zuvor Gespräche geführt.

PZ: Zu den Zielen. Für diese Saison ist das Ziel wohl klar: Klassenverbleib. Ist für Ende der nächsten Spielzeit der Aufstieg geplant?

Oliver Kreuzer: Ich bin kein Freund von Drei- oder Vierjahresplänen (lacht). Für diese Saison zählt nur der Klassenerhalt – ob als 10. oder 15. ist egal. Um heute in die Bundesliga aufzusteigen, muss am Ende alles passen. Mittlerweile möchte ja die halbe Liga aufsteigen – am Ende schaffen es halt nur zwei.

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Mit welchen Verstärkungen kann man beim KSC rechnen?

Die Suche nach Verstärkungen läuft auf Hochtouren, denn der Karlsruher SC möchte in allen Mannschaftsteilen nachrüsten. „Wir wollen deutschsprachige Spieler holen, Spieler, die wir kennen“, sagt KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer. >>> Lesen Sie hier weiter. <<<

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