Bereit für den Saisonstart: Die HSG Pforzheim mit hinten von links Anika Henschel, Alice Steegmüller, Luisa Dieckmann, Nadine Sauerwald, Franziska Ramirez, Nastja Antonewitch, Alexa Buck. Mitte von links: Marijana Markovic, Abteilungsleiter Klaus Händler, Torwart-Trainer Robert Müller, Melanie Breinich, Cheftrainer Matthias Cullmann, Athletiktrainer Felix Schubert, Bianca Ionita. Vorne von Links Cornelia Langenberg, Sophia Sommerrock, Ronja Breitenstein, Co-Trainerin Gabi Kubik, Kamila Vyslouzilova, Jasmin Schückle und Britt Aprecht. HSG Pforzheim
Sport
Jung, dynamisch, ehrgeizig: HSG-Damen gehen optimistisch in die Saison
  • Dominique Jahn

Lange haben sie sich vorbereitet, jetzt wollen sie endlich raus aufs Feld und Punkte holen. Die Handball-Frauen der HSG Pforzheim sind heiß auf den Saisonstart in der 3. Liga Süd. Am kommenden Samstag geht’s los.

Zum Auftakt muss die Mannschaft von Trainer Matthias Cullmann bei der HSG Freiburg ran. Neuzugänge, Ziele, Glücksbringer, Spaßkanonen – die PZ stellt das runderneuerte HSG-Team vor.

Die Vorbereitung: Sie war – so wie es sein muss – knallhart. Schon am 1. Juli wurden die Grundlagen für die neue Saison geschaffen. Fast täglich stand eine Einheit auf dem Programm. Bei Testspielen gegen Zweitligisten oder internationale Spitzenteams wie etwa beim Turnier in Ludwigsburg hinterließ die Mannschaft einen starken Eindruck. „Auch weil wir im athletischen Bereich zugelegt haben“, sagt Coach Cullmann. Während der Runde wird ab sofort auch vier- statt nur dreimal trainiert.

Die Neuen: Acht Spielerinnen sorgen mit ihrer Qualität für einen enormen Leistungsschub. „Wir sind besser aufgestellt als in der letzten Saison“, freut sich Cullmann. Neue Torfrauen wurden gesucht und gefunden. Bianka Ionita kam vom Oberligisten HSG Deizisau/Denkendorf. Melanie Breinich wurde von der zweiten Mannschaft, die in die Badenliga aufstiegen ist, hochgezogen. „Wir haben zwei starke Torfrauen. Sie ergänzen sich super“, so der Coach.

Gute Aussichten auf einen Stammplatz (Rechtsaußen) hat die ehrgeizige Cornelia Langenberg, die zuletzt für die HSG Strohgäu in der Württembergliga spielte. „Ziemlich wertvoll“ (Cullmann) wird Allrounderin Alice Steegmüller sein. Rückraumspielerin Franziska Ramirez durchlief die harte Handball-Schule in Leipzig und bringt unter anderem Erstliga-Erfahrung (früher in Metzingen) mit. „Sie wird die jungen Wilden führen“, ist Cullmann überzeugt.

Luise Dieckmann ist eine waschechte Pforzheimerin. Das „extremes Talent“ (Cullmann) will auf der Außenposition für Furore sorgen. Alexa Buck hat ebenfalls ihre Wurzeln in Metzingen und gilt als große wurfgewaltige Spielerin. Die Lücke auf Linksaußen soll die Tschechin Kamila Vyslouzilova schließen. Die 25-Jährige hat in kürzester Zeit Deutsch gelernt, und ihren neuen Mitspielerinnen auch schon einen Tschechisch-Crash-Kurs verpasst.

Die Langzeitverletzte: Anett Belsö zog sich in der vergangenen Saison einen Kreuzbandriss zu und fällt die komplette Saison aus.

Der Trainer: Matthias Cullmann übernahm das Team in der vergangenen Runde in einer schwierigen Zeit kurz nach dem Saisonstart. Der 32-Jährige hat frischen Wind reingebracht. Seinen Einstand feierte der dreifache Familienvater aber erst jetzt in der Vorbereitung. Mit den Neuverpflichtungen musste er im grünen Tütü das Tanzbein schwingen (zu sehen auf der HSG-Facebook-Seite). „Matthias passt super zu uns. Er redet, wie wir Frauen, sehr viel. Er ist sehr ehrgeizig und versucht jede Spielerin individuell weiterzubringen. Für das Team ist er ein absoluter Glücksgriff“, sagt Spielführerin Nastja Antonewitch.

Der Spaßvogel: Wenn Marijana Markovic loslegt, bleibt kein Auge trocken. „Sie bringt Leben in die Bude“, erzählt Nastja Antonewitch. „Man sollte sie immer aussprechen lassen, denn ein flotter Spruch kommt immer. Man könnte meinen, sie frühstückt jeden Morgen einen Clown.“ Markovic’ Fröhlichkeit ist ansteckend. Sie unterhält: beim Teambuilding lief sie im Regen mit Sonnenbrille durchs Maislabyrinth.

Die Stimmungskanone: Nastja Antonewitch ist der „DJ“ im Team. In der Kabine legt die Deutsch-Russin vor allem „Mallorca da bin ich daheim“ von Mia Julia auf – und alle flippen aus.

Der Gücksbringer: Er ist weiblich und macht „quak“. Eine gelbe Plüschente (siehe Foto) begleitet die HSG-Frauen auf Schritt und Tritt. Als es Anfang vergangener Saison nicht so lief, brachte Torhüterin Nicole Ziegler das Maskottchen mit. „Damit wir uns an etwas festhalten können“, erklärt Nastja Antonewitch. Die Ente brachte die Wende – und watschelt jetzt nicht mehr weg.

Die Stärken des Teams: „Die Abwehr mit unseren Torhüterinnen ist stark besetzt. Außerdem sind wir im Angriff variabler“, sagt Cullmann, der Tempohandball von seinen Mädels sehen will.

Die Meisterfavoriten: Der Verband reduzierte die Liga auf zwölf Teams – für eine größere Leistungsdichte. Zu den Topfavoriten gehören die HSG Freiburg, Zweitliga-Absteiger SV Allensbach und die TSG Ketsch. Und genau so sieht auch das Auftaktprogramm der HSG aus.

Das Saisonziel: „Wir wollen den nächsten Schritt machen“, sagt Abteilungsleiter Klaus Händler, der unter anderem auch ein neues Marketing-Konzept für die Handballerinnen erstellt hat. Nach Rang neun in der letzten Saison – und das auch nur aufgrund der großen Verletztenmisere in der Rückrunde – soll es nun höher hinaus gehen. Mit dem starken, jungen Kader (Durchschnitt 21 Jahre) peilt Coach Cullmann einen vorderen Tabellenplatz an.

Themen

Sport regional