Fleißig auch beim Aktenstudium: Johannes Baumbast. Foto: Archiv/Ketterl
Pforzheim
Johannes Baumbast geht: Rülke braucht vor Ort einen neuen Zuarbeiter
  • Marek Klimanski

Pforzheim. Er ist mehr als nur ein einfacher Mitarbeiter gewesen – und auch mehr als der zweifache, der er war: Johannes Baumbast hat als Büroleiter des Pforzheimer FDP-Landtagsabgeordneten Hans-Ulrich Rülke im Wahlkreisbüro an der Zerrennerstraße fungiert und als Mitarbeiter der größten Gemeinderatsfraktion, der die FDP als stärkster Teil angehörte.

Seit einigen Tagen ist es nur noch eine reine FDP-Fraktion, nachdem erst Andreas Kubisch (früher Liste Eltern, nun Bürgerbewegung) und dann die Freien Wähler sowie die Unabhängigen Bürger getrennte Wege gingen. Nun muss sich Hans-Ulrich Rülke an dieser Stelle eine neue Besetzung suchen, und das hat Rülke als Chef der liberalen Fraktion im Stuttgarter Landtag selbst mitentschieden – Baumbast wechselt dorthin als parlamentarischer Berater der FDP, wie er auf PZ-Nachfrage anlässlich der Neuausschreibung seiner Pforzheimer Stelle sagt. „Ich bin jetzt 35 Jahre alt und mache das seit sieben Jahren“, erklärt Baumbast. Es werde Zeit für etwas anderes.

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass nicht nur sein Chef Rülke nach der Landtagswahl gerne in ein aufgewertetes Wirtschaftsministerium eingezogen wäre, sondern auch sein Pforzheimer Assistent, der ihm kommunalpolitisch und in der Wahlkreisarbeit klug und sachkundig wichtige Vorbereitungs- und Zuarbeitsdienste geleistet hat. Nun führt den Politikwissenschaftler mit Uni-Diplom der Weg eben an anderer Stelle in die Landespolitik – der Pforzheimer FDP bleibt er dennoch erhalten. „Ich gehe beruflich nach Stuttgart, aber ich bleibe hier wohnen“, berichtet Baumbast. Er gehört damit auch weiterhin den Vorständen des hiesigen FDP-Kreisverbands und des Stadtverbands an, und dass er – Stand jetzt – in drei Jahren für den Pforzheimer Gemeinderat kandidiert, sei „nicht völlig aus der Welt“, sagt er. Vor zwei Jahren stand er schon mal auf der Liste und landete als örtlich relativ Unbekannter zumindest in der oberen Hälfte. Ein Achtungserfolg, mehr nicht. Wichtiger waren für ihn ohnehin gute Wahlergebnisse seines Chefs.

Rülkes Abschneiden und damit gekoppelt das FDP-Ergebnis bei den Landtagswahlen 2016 und 2021, bei der Kommunalwahl 2019 und die an der Seite von Peter Boch erfolgreich gestaltete Oberbürgermeisterwahl 2017 zählt er als Höhepunkte seiner Pforzheimer Tätigkeit auf, im Gemeinderat den Bäderbeschluss, mit dem alle Standorte gehalten worden seien, und die Bildung der nun aufgelösten Großfraktion.

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