Fröhlich feiernde Massen auf dem Marktplatz: in Corona-Zeiten ein Ding der Unmöglichkeit. Foto: Moritz, PZ-Archiv
Pforzheim
Jetzt steht es fest: Pforzheim muss aufs OechsleFest verzichten
  • Claudius Erb

Pforzheim. Trotz all der negativen Vorzeichen hatte es bei Freunden der Weinsause noch einen Funken Hoffnung gegeben. Er ist nun erloschen. „Auch in enger Abstimmung mit den Weindorf-Betreibern in Stuttgart und Heilbronn erscheint uns eine Absage des Oechsle Fests alternativlos“, sagt Oliver Reitz auf PZ-Nachfrage.

Und der Direktor des veranstaltenden städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) ergänzt:

„Wir bedauern dies sehr, zumal nicht nur das Herzblut des WSP-Teams in diesem Format steckt, sondern auch ein Impuls für eine lebendige und lebenswerte Innenstadt mit Gästen aus nah und fern seine Wirkung nicht entfalten kann.“

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Für das Aus nennt er gleich eine Reihe von Gründen. Die Beliebtheit ist sonst ein Segen, nun eher Fluch. Das Weinfest habe an allen 17 Tagen eine Resonanz von jeweils mehreren Tausend Besuchern. Unstrittig sei daher, dass das vom 21. August bis zum 6. September geplante 35. Oechsle Fest als Großveranstaltung zu werten und somit ohnehin bis zum 31. August von den bundesweit geltenden Verboten betroffen sei, so Reitz. Erst vor wenigen Tagen habe die baden-württembergische Landesregierung zudem angedeutet, dieses Verbot möglicherweise bis zum Jahresende zu verlängern.

Unabhängig davon habe ihn der Austausch insbesondere mit  Wirtesprecher Frank Daudert, Weinbrunnen-Betreiber Siegfried Weiß und Teigwarenhersteller Jeremias als Hauptsponsor in der Einschätzung bestärkt, dass der Charakter des Fests nicht zu gewährleisten sei, „solange Abstandsgebot sowie Mund- und Nasenschutz das stets durch Geselligkeit geprägte Erlebnis auf dem Marktplatz zumindest stark beeinträchtigen würden“. Auch die zwischenzeitlich erwogene Verschiebung um zwei Wochen stelle somit keine Alternative dar.

Für Wirte wie WSP sei zudem die wirtschaftliche Abwägung wesentlich. Die Fixkosten, vor allem für die Umwandlung des Marktplatzes in ein Laubendorf, für Einrichtung und Betrieb der Bühne sowie für das musikalische Programm und den Personaleinsatz wären ähnlich hoch wie in den Vorjahren. Es könnten aber „keineswegs kostendeckende Einnahmen“ erzielt werden, wenn der kalkulierte Umsatz pro Tischgarnitur auszubleiben drohe. Deshalb sei auch für die Wirte „ein Oechsle Fest mit halber Kraft weder vorstellbar noch umsetzbar“.

Mehr lesen Sie am Donnerstag, 14. Mai, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

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