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Im Spitzenspiel gegen VfL Osnabrück will der KSC endlich wieder gewinnen
  • Udo Koller

Karlsruhe. Im Spitzenspiel gegen Drittliga-Spitzenreiter VfL Osnabrück will der Karlsruher SC endlich wieder gewinnen. Die Badener wollen sich trotz einer kleinen Krise die Saison nicht schlechtreden lassen.

Irgendwann wurde Alois Schwartz sogar handgreiflich. „Ihr berichtet immer so negativ, ihr sucht immer nur nach dem Schlechten“, polterte der Trainer des Karlsruher SC in der kleinen Medienrunde. Dann packte er den neben ihm stehenden Radioreporter am Nacken und schüttelte ihn sanft. Schwartz’ Lachen verriet: Ist nicht ernst gemeint. Das bezog sich aber nur auf die Handgreiflichkeit. Nicht auf den Inhalt. In den sechs Spieltagen seit der Winterpause gab es für den Tabellenzweiten der 3. Liga nur einen Sieg. Das schlägt sich in der Berichterstattung nieder.

Und das nervt die Verantwortlichen im Wildpark, die nun versuchen, rechtzeitig vor dem Spitzenspiel am Samstag (14.00 Uhr/SWR) gegen Spitzenreiter VfL Osnabrück die Deutungshoheit zurückzugewinnen. Man müsse das ganze doch nur umdrehen, um es positiv zu sehen, sagt Schwartz und spricht von der Serie von elf Spielen ohne Niederlage, die erst mit dem 0:1 gegen Kaiserslautern am 16. Februar im Wildparkstadion geendet hatte. Es war zugleich die einzige Niederlage in den vergangenen 13 Begegnungen.

Der Sportdirektor springt seinem Trainer bei. Oliver Kreuzer spricht von Zyklen und Phasen, die es in jeder Saison gebe, verweist auf den schlechten Saisonstart, den man mit der Erfolgsserie wettgemacht habe. Kreuzer verweist auf die Beispiele von Dortmund und Gladbach, die in der Bundesliga scheinbar unschlagbar waren, ehe auch sie bittere Niederlagen kassierten. Auch das Argument, dass der KSC seinen zweiten Tabellenplatz derzeit nur noch dem glücklichen Umstand verdankt, dass die Konkurrenz serienweise patze, will Kreuzer nicht gelten lassen. Auch hier hilft der gegensätzliche Standpunkt weiter: „Die anderen sollen glücklich sein, dass wir nicht schon längst weit weg sind.“

Man kann es tatsächlich von zwei Seiten sehen. Dass rund um den KSC auf hohem Niveau gejammert wird, ist die eine Sichtweise. Dass die Mannschaft aus dem Tritt ist, die andere. Die einst so sattelfeste Abwehr hat im neuen Jahr zu oft ein Tor kassiert. Und das reichte gegen Braunschweig, in Jena und Zwickau (je 1:1) oder gegen Kaiserslautern (0:1), dass zwei oder gar drei Punkte flöten gingen.

Zuletzt beim 0:0 in Lotte stand wenigstens hinten einmal wieder die Null. Das soll auch gegen Osnabrück so sein. Bedingungsloser Offensivfußball ist von den Karlsruhern also eher nicht zu erwarten. Spannend wird sein, welche Offensivkräfte Alois Schwartz aufbietet. Marvin Pourié scheint gesetzt. Aber wer stürmt neben ihm? Eher der abgezockte Strafraumspezialist Anton Fink? Oder doch Sercan Sararer, der mit seiner Schnelligkeit eher hinter die Osnabrücker Abwehrkette gelangen könnte? Oder schickt Schwartz am Ende gar alle drei Angreifer aufs Feld? „Warum nicht“, fragt der KSC-Coach, bleibt aber unverbindlich: „Schaun wir mal.“

Doch auch Alois Schwartz weiß, dass es in den vergangenen Wochen den einen oder anderen Ansatz für Kritik gegeben hat. Vor allem das 0:1 im Südwestderby gegen Kaiserslautern schmerzt. „Da fehlten die Galligkeit und der Biss auf dem Platz“, sagt er. Das soll sich gegen Osnabrück nicht wiederholen.

Positive Erinnerungen

Die großen Kampfansagen sind die Sache des Karlsruher Trainers nicht. „Ein positives Ergebnis“, lautet seine Vorgabe. Sein Sportdirektor wird da etwas deutlicher: „Wir wollen Osnabrück schlagen“, sagt Oliver Kreuzer. Dass das Team das kann, hat es beim 1:0-Erfolg an der Bremer Brücke in der Hinrunde gezeigt. Damals standen die Badener mit sieben Punkten aus den ersten sechs Spielen nur auf Rang 14. Es folgten viele erfolgreiche Spiele. Seit dem 17. Spieltag belegt der KSC durchgehend einen Aufstiegsplatz.

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