Sich auf dem Bühnenbild mit all den Gitterkästen souverän zu bewegen, könnte eine Herausforderung sein. Bei den Proben ist dies Dorothee Böhnisch (Leonore) und Aleksandar Stefanoski (Rocco) gelungen, nach sauberer Einweisung wurde dies in vielen Einzelszenen geübt. Im Hintergrund oben: Sänger Dirk Konnerth (Florestan). Foto: Moritz
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Im Grau der Käfige: Theater Pforzheim gewährt Zuschauern Einblick in Proben für für Beethoven-Oper „Fidelio“
  • Michael Müller

Pforzheim. „Verdammt!“ Eine Dreiviertelstunde dauert es, bis Robin Davis sein Dirigat abbricht. Der Generalmusikdirektor stürmt von seinem, im hinteren Bühnenbereich positionierten Orchester nach vorne. Der Grund für seinen Ärger: Probleme mit dem von Band eingespielten Chor.

Weil dieser wegen der Pandemie-Auflagen nicht live singen darf, verwendet das Theater eine Klicktechnik, die sein Dirigat mit einer Taktvorgabe per Kopfhörer mit dem Playback synchronisieren soll. Und dabei hakt’s. „Wir müssen erst mal ohne Chor weitermachen“, ruft Davis in den Raum.

All dies spielt sich ab vor den Augen von gut 30 Zuschauern, die während des Formats „(R)Einblicke“ bei der öffentlichen Probe im Großen Haus des Theaters Pforzheim zusehen, wie sich die Protagonisten auf „Fidelio“ vorbereiten, mit dem Bühnenbild zurechtkommen und die Abstandsregeln verinnerlichen: Bei lautem Gesang müssen dies sechs Meter sein. Bis zur Eröffnungspremiere am Freitagabend haben sie noch Zeit, Ungereimtheiten zu beseitigen.

Und davon gibt es an diesem Samstagmittag, abgesehen von den Playback-Problemen, nicht allzu viele. Zum Start führt Inken Meents im Foyer in Beethovens einzige Oper ein. Die Dramaturgin für Musiktheater und Konzerte erklärt, dass in der Inszenierung Dialoge weggelassen werden, was Beethovens dramatisch-schöner Klangsprache Freiraum gibt.

Mehr dazu lesen Sie am Montag, 14. Septmeber, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

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