Peter Altmaier. Foto: dpa-Archiv
Wirtschaft
Handwerkschef Matthias Morlock vermisst Taten: Kritik an Peter Altmaier
  • Lothar H. Neff

Pforzheim. „Der echte Mittelstand, sprich die klein- und mittelständischen Unternehmen, stehen so gut wie nie im Fokus der Wirtschaftspolitik, wenn es um steuerliche oder bürokratische Entlastungen geht“, beklagt Mathias Morlock, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Pforzheim-Enzkreis. „Ganz im Gegenteil. Über Jahre hinweg wurde dieser Mittelstand bezüglich Steuern und Bürokratie immer mehr belastet.“

Da mache Wirtschaftsminister Peter Altmaier leider keine Ausnahme. Er wisse zwar, wo dem Handwerk der Schuh drückt. In erster Linie derzeit beim Nachwuchs- und Fachkräftemangel – und spreche auch von Gleichstellung von akademischer und gewerblicher Ausbildung sowie der Stärkung des berufsorientierten Unterrichts an den allgemeinbildenden Schulen. Oder der Wiedereinführung der Meisterpflicht in zahlreichen Handwerksberufen. „Nur Taten folgen dem Ganzen keine“, so Morlock. Vieles davon sei eben auch Ländersache – was Altmaier auch immer gerne betone und den Schwarzen Peter an die Landespolitik weitergebe. „Dort spricht man dann von fehlenden bundespolitischen Vorgaben und vor allem fehlenden finanziellen Mitteln. Politik halt!“

„Gestärkte, exportorientierte Familienunternehmen passen besser zur Zukunft Deutschlands als Banken, Kohle und Stahl. Wir brauchen mehr Ludwig Erhard und weniger Berliner Dirigismus. Wettbewerbsfähig wird man nur durch Wettbewerb“, sagt Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer vom Unternehmenverband wvib, Schwarzwald AG.

Themen

Wirtschaft