Danish Dynamite: TGS-Trainer Hans Christensen mischte selbst mit und traf viermal. Foto: Hennrich
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Handball-Oberliga: „Kröstis“ eine Nummer zu groß für TGS Pforzheim
  • PETER HEPFER

Der Höhenflug der TGSPforzheim in der Handball-Oberliga ist fürs Erste gestoppt. Mit dem 27:34 vor eigenem Publikum in der Benckiser-Halle gegen die SG Kronau/Östringen II musste das Team von Hans Christensen bereits die zweite Niederlage in Folge hinnehmen. Und dabei half es auch nichts, dass sich der TGS-Trainer zum zweiten Mal in dieser Saison das rot-weiße Trikot selber überstreifte. Denn auf fast alles, was die Pforzheimer Werfer versuchten, wusste der Gegner die passende Antwort.

„Gegen so eine starke Mannschaft muss man am oberen Limit spielen, sonst hat man keine Chance“, hielt Christensen nach der nicht ganz unerwarteten Heimniederlage fest. In der letzten Spielzeit hatte der aktuelle Tabellendritte an gleicher Stelle noch einen Punkt liegenlassen. Doch diesmal waren die „Kröstis“ schlicht eine Nummer zu groß. Lediglich bis zum 4:4 hielten die Gastgeber mit, gerieten durch Fehlwürfe aber immer mehr unter Druck, so dass die SG Kronau mit ihrem Tempohandball auf 15:9 davonziehen konnte.

„Vor allem die Abwehrleistung war in der ersten Halbzeit katastrophal. Da sind wir fast nur hinterhergelaufen“, monierte der TGS-Coach, der mit seinen Kurzeinsätzen am Kreis aber zumindest hin und wieder kleinere Akzente setzen konnte. Gegen das Kronauer Defensivbollwerk mit einer aggressiven 4:2-Deckung rannten die Pforzheimer aber häufig vergeblich an. Und auch das verletzungsbedingte Fehlen von Rechtsaußen Frederik Zergon (Muskelfaserriss), der zuletzt stark auftrumpfte, machte sich bemerkbar. Lediglich Torjäger Florian Taafel erreichte mit insgesamt zwölf Treffern Normalform, war aber meistens Alleinunterhalter vor dem gegnerischen Tor. Bis zur Pause kamen die TGS-Handballer immerhin wieder auf 17:13 heran und verkürzten zu Anfang der zweiten Hälfte nach Treffern von Sven Kaiser und Taafel sogar auf 17:15. Aber dann brach das Unheil vollends über die Pforzheimer herein.

In Überzahl kassierte man zwei dumme Tore und verwarf dazu noch zweimal kläglich in der Offensive. „Unser Gegner hat fast immer die richtigen Entscheidungen getroffen – wir nicht“, betonte Florian Taafel. „Und wenn man auch noch die wenigen Chancen, die sich einem bieten, nicht nutzt, muss die Sache schiefgehen.“ Pech für die Gastgeber, dass zu allem Übel auch noch die Schiedsrichter ein bisschen Schicksal spielten, als Tobias „Tobse“ Müller nach seiner dritten Zeitstrafe und Spielmacher Sven Kaiser innerhalb von drei Minuten mit Rot vom Feld flogen. Von da an war für die TGS eigentlich nur noch Schadensbegrenzung möglich, auch wenn Stammtorhüter Jonathan Binder nicht gerade seinen besten Tag erwischt hatte. Für ihn sprang allerdings der erst 17-jährige Findan Krettek in die Bresche, der neben einem gehaltenen Siebenmeter noch weitere, beachtliche Paraden in der Schlussphase zeigte. Spätestens beim 23:16 durch den Kronauer Ex-Bundesliga-Spieler André Bechtold war eine Vorentscheidung gefallen. „Es hätte einfach alles passen müssen, um zu gewinnen“, meinte TGS-Trainer Christensen. „Aber auch die jüngsten Niederlagen werfen meine Mannschaft nicht aus der Bahn.“ PETER HEPFER

TGS Pforzheim: Binder, Krettek – Körner, Streichsbier 5, Taafel 12/2, Müller 2, Meininger, Christensen 4, Kaiser 1, Althuon 1, Koziol 1, Kusterer, Sydorchuk 1.

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