Immer in Fünfergruppen starteten die Läufer beim Ranntallauf. Hier im Bild von links die „Lauf geht‘s“-Teilnehmer Sandra Apel, Andrea Stöffler, Martina Jost-Albrecht, Tanja Leicht und Jürgen Stöffler. Foto: Zachmann
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Große Konkurrenz beim Ranntallauf: Teilnehmer von PZ-Aktion „Lauf geht’s!“ meistern ihre Premiere
  • Anna Wittmershaus

Remchingen-Nöttingen. Auch wenn der Sieg der beiden Favoriten Markus Nippa (36:39 Minuten) und Carmen Keppler (44:04 Minuten, beide SV Oberkollbach) als schnellster Teilnehmer und schnellste Teilnehmerin am Ende keine große Überraschung war, war der diesjährige Ranntallauf des TV Nöttingen alles andere als gewöhnlich.

Wurde seiner Favoritenrolle gerecht: Markus Nippa. Foto: Meyer

Mit aufwendigen Vorbereitungen und einem strengen Corona-Konzept schaffte es der Verein, rund 200 hochmotivierten Läufern das derart erste Rennen im Enzkreis nach dem allgemeinen Lockdown anzubieten. „Nach monatelangen Absagen vieler geplanter Veranstaltungen lechzen die Laufbegeisterten aus nah und fern geradezu danach, wieder an den Start gehen zu können“, brachte es der TVN-Vorsitzende und Organisator Hubert Bittighofer auf den Punkt. Er und sein Team freuten sich neben der Genehmigung seitens der Gemeinde über eine Rekordzahl an Meldungen für den zehn Kilometer langen Hauptlauf sowie das Nordic Walking und den Lauf über fünf Kilometer: ein Trost für den Verein, dessen 125. Jubiläumsjahr komplett ins Wasser gefallen ist.

Starts im 15-Sekunden-Takt

Statt dem gemeinsamen Startschuss rief Bittighofer alle 15 Sekunden eine Fünfergruppe an die Startlinie. Bereits im Vorfeld hatten die Teilnehmer eine Einschätzung über ihre Laufgeschwindigkeit abgegeben und sich auf dem großflächigen Rasenplatz in abgesteckten Korridoren danach sortiert, so dass die Favoriten als Erstes an den Start gingen, was Begegnungen größerer Gruppen und Überholvorgänge auf der Laufstrecke stark reduzierte. Innerhalb von zehn Minuten liefen alle – und kaum hatte der Verein die Netto-Zeitmessung auf die Ziellinie programmiert, flitzte Markus Nippa mit großem Abstand auf die Zielgerade. „Es lief erstaunlich gut, trotz eines Infekts, den ich vor ein paar Wochen hatte“, stellte Nippa fest, der auch ohne den diesjährigen S-Cup in Nöttingen an den Start ging: „Laufen macht Spaß und es ist so toll, dass der TVN den Lauf anbieten konnte, da bin ich natürlich dabei.“

Während sein sportlicher Kontrahent Roland Golderer (Gazelle Pforzheim) dieses Mal auf Platz 18 (43:56) landete, sicherte sich Daniel Kirchenbauer (37:13, VfB Pfinz-weiler), der in der zweiten Gruppe startete und so einige Favoriten überholte, den zweiten Platz, gefolgt von Benedikt Rieker (38:02, LSG Weiher). Platz zwei und drei der Frauen gewannen Fabienne Ehringer (48:08, Bäckerei Ehringer) und Cornelia Wacker (48:48, „Lauf geht’s!“-Trainerin).

Viele blaue T-Shirts

Auf der Laufstrecke raus in die Natur zur Großen Eiche ins Ranntal, wo eine Versorgungsstation wartete, schlängelten sich zahlreiche blaue T-Shirts von Teilnehmern der PZ-Aktion „Lauf geht’s!“. Seit einigen Monaten trainieren sie in mehreren Gruppen für einen Halbmarathon – nun meisterten sie ihre erste große Hürde.

„Auch wenn wir heute noch keinen großen Blumentopf gewinnen, ist der Lauf super, um zu checken, wo man steht“, freute sich der Pforzheimer Klaus Eberle. Dass der Ranntallauf eine durchaus ambitionierte Strecke hat, verdeutlichte Trainer Wolfgang Aab:

„Auf der ersten Hälfte geht es steil bergauf – da muss man sich seine Kondition gut einteilen, sonst hat man keine große Freude.“

Diesen Rat hatten die „Lauf geht’s“-Teilnehmer offenbar gut verinnerlicht. Auch wenn es bei der PZ-Aktion nicht um Ergebnisse, sondern um das Lauferlebnis geht, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es Podestplätze für die Läufer in Blau gab. So landeten Fatima Hasso (weibliche U23), Marisa Mielke (Frauen), Claudia Ahlhaus (W45), Torben Gentz (männliche U23), Rainer Meeh (M70) und Tobias Lauber (M55) in ihren Klassen unter den besten drei.

Mit Material von Julian Zachmann

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