150 Polizeibeamte waren im Einsatz, um die Tatverdächtigen in einem Fall schweren Landfriedensbruchs festzunehmen und deren Wohnungen zu durchsuchen.

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Baden-Württemberg
Großaufgebot der Polizei durchsucht 16 Wohnungen: Sieben Tatverdächtige in Haft

Ludwigsburg/Stuttgart. Dass es nicht immer gleich einer Polizeireform bedarf, um viele Polizisten aus verschiedenen Polizeidirektionen zusammenzuziehen, bewiesen am Donnerstagmorgen die Direktionen Ludwigsburg, Esslingen, Waiblingen und Schwäbisch Hall sowie das Polizeipräsidium Stuttgart: Nach einem Fall schweren Landfriedensbruchs in Ludwigsburg untersuchten 150 Beamte 16 Wohnungen. 17 Personen wurden vorübergehend festgenommen, sieben Tatverdächtige sind in Haft.

Am Sonntag, dem 15. Januar 2012, hatten um 22.30 Uhr zunächst drei unbekannte Täter ein Lokal in der Ludwigsburger Solitudestraße betreten und einen 29-Jährigen Gast mit seinem Begleiter aufgefordert, mit nach draußen zu kommen. Nachdem dieser sich weigerte, versetzte ihm einer der drei Männer einen Faustschlag gegen den Hinterkopf. Die Unbekannten verließen daraufhin des Lokal und kehrten kurze Zeit später mit etwa 25 weiteren jungen Männern zurück. Der Gaststättenbetreiber erkannte die Bedrohungslage und verständigte sofort die Polizei. Kurz vor Eintreffen mehrerer Streifenbesatzungen warfen die Unbekannten einen Pflasterstein durch die Fensterscheibe des Lokals und flüchteten schließlich.

Im Zuge der umgehend eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen wurden mehrere Personen vorläufig festgenommen, jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Kriminalpolizei Ludwigsburg hat in der Folge die Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs aufgenommen und nunmehr 17 Tatverdächtige im Alter zwischen 17 und 29 Jahren ermittelt. Die mehrheitlich kurdischstämmingen jungen Männer sind bereits einschlägig wegen Gewaltdelikten in Erscheinung getreten.

Gegen sieben der Tatverdächtigen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren hat der Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart Haftbefehl erlassen und sie in Justizvollzugsanstalten eingewiesen. Bei der Durchsuchung der Wohnräume der Tatverdächtigen stellte die Polizei unter anderem Schlagstöcke, Messer, Anscheinswaffen und Maskierungsmittel sicher. Die Ermittlungen, insbesondere zum Hintergrund der Auseinandersetzung am 15. Januar, dauern an. pol

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