Am Abend des 7. Juni entlädt sich über Stein ein Gewitter (links). Einige Straßen im Ort verwandeln sich in Sturzbäche, die sogar Autos mit sich reißen. Rund 250 Häuser werden beschädigt. Keine 24 Stunden später sucht ein schweres Unwetter auch die Menschen in Ölbronn heim (Mitte). Mit dem Fußballfest in Stein sollen nun Spenden für die Opfer gesammelt werden. Unter anderem mit der Versteigerung handsignierter Trikots. PZ-Sportredakteur Dominique Jahn (rechts) hat eines vom SC Freiburg organisiert. pz-archiv, Krivec
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Fußballfest gegen die Folgen der Flut
  • Alexander Heilemann

Die Enzkreis-Bürgermeister sind fußballbegeistert. Und ihre Kunst auf dem grünen Rasen setzen sie auch gerne für einen guten Zweck ein. Als die „Pforzheimer Zeitung“ nach den Juni-Hochwassern von 2013 ein Benefizfußballspiel als Hilfe für die damals besonders heftig betroffene Gemeinde Ötisheim initiierte, verstärkten die Rathauschefs das PZ-Team für die Begegnung gegen den TSV Ötisheim. Gemeinsam unterlag man mit 2:3, sammelte durch das Spiel sowie die Party und Versteigerungen danach aber 18 000 Euro ein, die über die PZ-Hilfsinitiative „Menschen in Not“ an Hochwasser-Geschädigte verteilt wurden.

Daran erinnerten sich die Bürgermeister Carsten Lachenauer (Unterreichenbach), Heiko Faber (Kieselbronn) und Steffen Bochinger (Keltern) unter dem Eindruck der schweren Flutschäden, die heftige Gewitter Anfang Juni dieses Jahres vor allem in Stein und Ölbronn verursacht hatten. Sie gewannen die Fußballabteilung der TG Stein und den Königsbach-Steiner Amtskollegen Heiko Genthner dafür, erneut ein Benefizfußballfest zu organisieren, um Flutfolgen für Betroffene in Stein und Ölbronn weiter zu lindern. Erneut mit Hilfe von „Menschen in Not“.

Diese Folgen sind noch immer präsent. Auch wenn Heiko Genthner beobachtet hat, dass die Trockengeräte rund zehn Wochen nach den fatalen Unwettern wieder aus den Häusern verschwinden und die Blicke wieder Richtung Normalität gehen. Doch alleine in Stein seien rund 250 Häuser von den Regenfluten im Juni beschädigt worden. Und alleine dort beliefen sich die Soforthilfen des Landes, die ausbezahlt wurden, auf 131 000 Euro. Zuletzt kam auch vom Deutschen Roten Kreuz Hilfe. Nun freut sich Genthner zusammen mit seinem Ölbronn-Dürrner Kollegen Norbert Holme auf die Initiative der Bürgermeister, der TG Stein und weiterer Unterstützer.

Einer davon ist der frühere KSC-Star und heutige Mitarbeiter der Sparkasse Pforzheim Calw, Eberhard Carl. Er hat eine namhafte Mannschaft mit Weggefährten vom KSC, von den Stuttgarter Kickers oder vom 1. FC Pforzheim zusammengetrommelt, die gemeinsam für 204 Tore in der 1. und 2. Fußballbundesliga und im DFB-Pokal stehen. Eine wahrlich hohe Hürde für die Mannschaft der Rathauschefs und für die Kicker der „Pforzheimer Zeitung“.

Sofort zur Hilfe bereit

Aber der Spaß steht ohnehin im Vordergrund. Die TG Stein verbindet das Benefizspiel mit der nachgeholten Einweihung ihres neuen Rasenplatzes, bewirtet die Gäste am Spielfeld und auch bei der Party danach in der TG-Halle, wo die Seán Treacy Band mit Rock, Pop und Folk einheizen wird. Da mitzuziehen, sei keine schwere Entscheidung gewesen, sagt Manuel Roser, 2. Fußballvorstand der TG Stein. Man kenne so viele im Ort, die unter den Flutfolgen zu leiden haben. Darunter seien einige Mitglieder des Vereins. Die Schäden an Einrichtungen der TG selbst seien überschaubar gewesen. Nun helfe man Menschen, bei denen das anders sei.

Faber, Lachenauer und Bochinger haben weitere Partner gefunden. Neben der Sparkasse Pforzheim Calw auch die Volksbank Stein-Eisingen und die PZ mit „Menschen in Not“. Eintritte werden nämlich keine verlangt. Dafür bittet man um Spenden an „Menschen in Not“, die dann mit Hilfe der Gemeinden verteilt werden.

Das Benefizspiel steigt am Samstag, 10. September, um 18.30 Uhr. Nach dem Spiel geht es gegen 20.30 Uhr mit der Party und der Seán Treacy Band weiter.

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