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Pforzheim
Fusion von Schulen in Hohenwart und Huchenfeld rückt näher
  • Anke Baumgärtel

Weil die Rektorenstelle in Hohenwart nach über drei Jahren weiter unbesetzt ist, strebt die Verwaltung eine Zusammenlegung der Grundschule mit jener in Huchenfeld an. Eine Variante, die bereits vor einem Jahr diskutiert wurde. Damit würde der Stadtteil Hohenwart das Mitspracherecht für den Nachwuchs verlieren.

Wie begründet die Stadt als Schulträgerin diesen Schritt?

Mit der „langen Vakanz und der aussichtslosen weiteren Ausschreibung“ der Stelle. Huchenfelds Rektorin Rebecca Stralendorff leitet die Hohenwarter Einrichtung schon im vierten Jahr kommissarisch mit. „Es ist aus Schulträgersicht nicht länger vertretbar, beide Schulen unter diesen Rahmenbedingungen zu leiten“, heißt es in der Beschlussvorlage, über die der Gemeinderat Mitte November entscheiden soll. Während in Hohenwart jahrgangsübergreifend unterrichtet wird, ist die Huchenfelder Schule zweizügig. Zudem ermöglicht das dortige Gebäude den Ausbau der Schulkindbetreuung, hier stößt Hohenwart an seine Grenzen.

Wie soll die Zusammenlegung organisiert werden?

Die Grundschule Hohenwart würde zur Außenstelle. Die so entstehende größere Schuleinheit würde dann von Huchenfeld geleitet. Stralendorff würde dies begrüßen, wie sie jüngst gegenüber der PZ betonte. Die Schulbezirke sollen beibehalten, die Lehrer weiter einem Standort zugewiesen werden. Ein Konrektor würde die Rektorin entlasten, eine Vertretung wäre aufgrund eines größeren Kollegiums deutlich einfacher.

Was bedeutet das Ganze für den Schulstandort Hohenwart?

Die dortige Grundschule verliert mit der Zusammenlegung ihre Selbstständigkeit. An der Situation vor Ort ändert sich im Grunde zwar nichts, formell allerdings verliert der Ortsteil „einen Bestandteil seiner eigenen gewachsenen Infrastruktur und rechtlich die Mitwirkung bei Entscheidungen in Angelegenheiten im Rahmen der Entwicklung der Schule“, schreibt Claudia Schlütter, Leiterin des Amts für Bildung und Sport. Solange es keine Mindestschülerzahl für Grundschulen gibt und die Klassen nicht deutlich schrumpfen, sei der Standort gesichert. Würden die Zahlen stark steigen, könnte Hohenwart auch wieder selbstständig werden.

Und für Huchenfeld?

Die Huchenfelder Schule würde gestärkt, der Ortschaftsrat künftig auch für die Hohenwarter Schüler mitentscheiden. Daneben gibt es im Rahmen des Schulentwicklungsplans Überlegungen, die Schloßpark- an die Huchenfelder Schule umzusiedeln und dort eine Ganztagsschule einzurichten. Generell rechnet man im Stadtteil bis 2022 mit einem starken Anstieg der Schülerzahlen.

Hätte eine Zusammenlegung finanzielle Auswirkungen?

Neben Schülertransport, Ausstattung sowie neuen Verwaltungsräumen dürfte auch die Schaffung bedarfsgerechter Betreuungsangebote in Hohenwart Mehrkosten verursachen.

Wie geht es nun weiter?

Schon übermorgen soll sich der Ortschaftsrat Huchenfeld mit dieser Neuorganisation befassen. Kommende Woche sind die Hohenwarter und der Schulbeirat dran. Sollte der Gemeinderat zustimmen, könnte die Verwaltung dann einen Antrag beim Regierungspräsidium Karlsruhe stellen. Dieses braucht laut Sprecher Uwe Herzel dann zwei bis drei Monate für Prüfung und Entscheidung.

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