Die Enzbeleuchtung lockt jedes Jahr viele Besucher aus nah und fern nach Bad Wildbad. Foto: PZ-Archiv
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Feste im Nordschwarzwald wegen Corona ausgefallen – so sieht es in Dobel, Bad Wildbad und Schömberg aus
  • Carolin Weiss, Dennis Krivec,

Nordschwarzwald. Auch die Gemeinden im Nordschwarzwald bleiben natürlich nicht von den weitreichenden Auswirkungen der Corona-Krise im Hinblick auf Veranstaltungen verschont. Wir liefern einen Überblick über die Feste, die nun in Dobel, Bad Wildbad und Schömberg ausfallen müssen.

Schömberg: Für die großen Festhöhepunkte in der Glücksgemeinde macht sich Marina Moser, Leiterin der Touristik und Kur in Schömberg, keine großen Hoffnungen mehr. Dazu zählen das Lindenplatzfest im Juli, die Lauf- und Radsportveranstaltung „Nordschwarzwald Trophy“ Anfang August, das Kulting-Festival Anfang Juli  und der Naturparkmarkt.

„Wir schauen natürlich, ob sich die ein oder andere Veranstaltung verschieben lässt, aber ob im September dann wieder alles möglich ist, steht ja auch noch in den Sternen“, sagt Moser. In vielen Veranstaltungen stecke bereits jetzt sehr viel Planungsarbeit drin. Neu sei in diesem Jahr ein Programm kleinerer Veranstaltungen auf der Terrasse beim Kurhaus. „Vielleicht sind da ja einzelne Veranstaltungen unter bestimmten Auflagen möglich“, meint Moser.

„Die Veranstaltungen, die wir nun wohl absagen müssen, sind ein fester Bestandteil im Terminkalender der Menschen hier in Schömberg“, sagt Moser. Für die Menschen bedeute dies einen großen Verzicht.  Auch für die Vereine, die bei Events Geld für ihre Kassen erwirtschaften, sei dies natürlich ein großer Verlust. „Ich kann mir aber im Moment auch nicht vorstellen, dass ein Fest wie das Lindenplatzfest unter Auflagen wie einem Mundschutz stattfindet“, sagt sie. „Ich denke, wir müssen einfach alle darauf hoffen, dass im nächsten Jahr wieder alle Veranstaltungen stattfinden können.“ Denn selbst wenn noch in diesem Jahr Events wieder erlaubt würden, sei es fraglich, ob dann überhaupt Menschen hingehen würden.

Dobel: „Die Vereine werden unter den Absagen leiden, um sie mache ich mir die größten Sorgen“, sagt Dobels Bürgermeister Christoph Schaack. Denn sowohl das Woodrock-Festival als auch das Höhenfeuer am Wasserturm in Dobel, das „Dorfwiesenfescht“ der Feuerwehr und auch das 9. Spectaculum müssen abgesagt werden. Schaack hofft, dass die Veranstalter des Woodrock eine gute Regelung finden können mit den Bands, die auftreten sollten. Das Höhenfeuer der Sportfreunde sei die Haupteinnahmequelle des Vereins, bis zu 2000 Menschen kommen normalerweise zu dieser Veranstaltung. Das für den August geplante Spectaculum sei ein schönes Fest für Familien mit Kindern und überregional bekannt. Und auch der Feuerwehr werden in diesem Jahr die Einnahmen vom „Dorfwiesenfescht“ fehlen. „Nun müssen wir uns einfach alle aufs nächste Jahr freuen“, meint Schaack. „Eventuell kann man auch das eine oder andere Fest verschieben, da bin ich offen“, so Schaack. Den Kunsthandwerkermarkt und den Naturparkmarkt, die beide im September stattfinden sollen, will der Bürgermeister noch nicht absagen. „Die Menschen brauchen eine Perspektive“, sagt er.

Bad Wildbad: Schon vergangene Woche sagten Stadt und Touristik alle eigenen Veranstaltungen bis Ende Juni und dazu das Rossini-Festival ab (mehr dazu im Begleittext). Zu diesem Zeitpunkt stand die Ausrichtung der Enzbeleuchtung und des darauffolgenden Kindertags Anfang Juli noch auf der Kippe. Nun steht fest: Beide Veranstaltungen und noch weitere größere Besuchermagnete in Bad Wildbad und Umgebung, die bis Ende August geplant waren, fallen ins Wasser. Beim Kunsthandwerkermarkt Anfang August und dem Heidelbeerfest Mitte Juli in Enzklösterle stand schon gestern Morgen im städtischen Veranstaltungskalender in Großbuchstaben „abgesagt“ dabei.

„2020 sind wir diesbezüglich durch“, sagt Stefanie Dickgiesser, Geschäftsführerin der Touristik Bad Wildbad, auf Alternativtermine für besagte Veranstaltungen angesprochen. Es wäre ein falsches Signal, neue Termine anzusetzen, Vorfreude zu erzeugen und dann eventuell doch wieder absagen zu müssen. Allein bei der Enzbeleuchtung zählte die städtische Touristik 2019 rund 6000 Besucher. Ähnlich viel Publikum war laut Einschätzung von Dickgiesser beim vergangenen Kunsthandwerkermarkt. Auffällig im städtischen Kalender ist: Alle weiteren für Juli und August geplanten Veranstaltungen haben bisher nicht den Vermerk „abgesagt“. „Bei den kleineren Veranstaltungen müssen wir noch abwarten“, sagt Dickgiesser. Sie rechnet damit, dass bis Ende April weitere für eine Entscheidung notwendige Informationen vom Land kommen.

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