Nicht die Tradition und das Brauchtum, sondern das Kostümieren und ausgelassene Feiern stehen heute für viele Menschen in der Faschingszeit im Mittelpunkt. Foto: fotolia
Pforzheim
Fasching im Umbruch - Sinkende Besucherzahlen zwingen Fasnet-Vereine, neue Wege zu gehen
  • Lisa Belle

Pforzheim. Es ist ein Spagat zwischen dem Erhalt alten Brauchtums und der Anpassung an neue Interessen, der die Faschingsvereine herausfordert. Die Faschingsgesellschaft Silesia hat sich aufgelöst, die Stadtgarde ist in der Karneval-Gesellschaft „Hochburg 1972“ (KGHO) aufgegangen. Die weiteren Narrenvereine der Stadt suchen nach Kompromissen, Tradition und Moderne zu verbinden.

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Ein neues Glanzlicht will die Pforzheimer Faschingsgesellschaft (PFG) schaffen – und dafür muss Altes weichen. Erstmals veranstaltet sie keine Prunksitzung mehr im CCP. Dafür will die PFG mit der Veranstaltung „Partyfieber – der erste Goldstadt Fasching“ neue Maßstäbe setzen.

Man habe erkannt, dass das Interesse an Prunksitzungen in der „Nicht-Faschingsregion Pforzheim“ nicht mehr in ausreichendem Maß gegeben sei, sagt PFG-Sitzungspräsident Carsten Eberhardt. – vor allem bei den 25- bis 35-Jährigen. Nur 300 Besucher seien im vergangenen Jahr zur Prunksitzung ins CCP gekommen.„Was man mit Fasching verbindet und das Interesse der Masse haben sich verändert“, sagt Eberhardt. „Dass wir versuchen, das Kulturgut Fasching zu bewahren und zu beleben, wird so nicht wahrgenommen. Musik und Verkeiden – und dann hört es auf“, sagt das Mitglied des Elferrats. „Daher die Kombination der beiden Elemente.“

Auch die Belrem-Gilde aus Dillweißenstein hat an ihrem Veranstaltungskonzept in den vergangenen Jahren „schon kräftig gearbeitet“, sagt Gildemeister Jörg Müller. So habe sich die Erweckung des Ritter Belrem auf der Burg Rabeneck zu einer „stattlichen Veranstaltung mit wachsendem Programm und wachsenden Besucherzahlen“ entwickelt.

Die KGHO will an ihrer Prunksitzung im CCP festhalten, die im Schnitt noch 350 bis 400 Menschen besuchen. „Die Besucherzahlen waren lange Jahre rückläufig, jetzt hat sich ein Stamm etabliert. Es ist ein guter Kreis“, sagt Romeiko. „Der Schwund entsteht vor allem durch das Angebot der Faschingsveranstaltungen im Fernsehen“, ist der Präsident überzeugt. Romeikos Strategie: Das eigene Programm attraktiver gestalten – „mehr Stimmungsmacher und das klassische zurückstellen. Wir versuchen, eine gute Mischung zu bekommen.“

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Närrische Veranstaltungen in Pforzheim im Überblick:

Samstag, 4. Februar: Partyfieber – der erste Goldstadtfasching“ im Autohaus Walter, Bauschlotter Straße. Um 20.11 Uhr startet die Faschingsparty der Pforzheimer Faschingsgesellschaft (PFG). Für Musik sorgen DJ Ray und die „Gugge Gaise“ aus Kieselbronn. Kostümierung ist gerne gesehen, aber keine Pflicht. Karten gibt es für Partygäste ab 16 Jahren im Autohaus Walter für acht Euro, unter www.pfg-fasching.de oder an der Abendkasse für zehn Euro.

Samstag, 4. Februar: Hexenball der Kräheneck-Hexen findet in der Nagoldhalle in Dillweißenstein statt. Beginn ist um 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. Geboten werden Guggemusik, Show- und Hexentanz.

Samstag, 11. Februar: Prunk- und Fremdensitzung der Karneval-Gesellschaft Hochburg (KGHO) im CongressCentrum (CCP).

Samstag, 11. Februar: 36. Prunk- und Fremdensitzung der Leutrum-Garde ab 20.11 Uhr in der Würmtalhalle in Würm. Auf 111 Minuten Programm sollen 222 Minuten Tanz mit der Band „Etival“ folgen. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Karten gibt es für acht Euro im Vorverkauf bei allen Banken in Würm und an der Abendkasse für zehn Euro.

Samstag, 11. Februar: Die Kohlrabiner Büchenbronn veranstalten ihre Kohlrabennacht mit Programm und Tanz in der Bergdorfhalle Büchenbronn . Einlass ist ab 18.59 Uhr, Beginn um 20.11 Uhr.

Sonntag, 12. Februar: Die PFG veranstaltet einen Kinderfasching in der Jahnhalle. Einlass ist um 13.33 Uhr, los geht es um 14.11 Uhr, Ende ist um 17 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf bei Intersport Elsässer in der Schlössle-Galerie (Tischkarte: 3,50 Euro, Rangliste: drei Euro).

Sonntag, 12. Februar: Die Leutrum-Garde veranstaltet einen Kinderfasching in der Würmtalhalle in Würm. Los geht es um 15.11 Uhr, Einlass ist ab 14 Uhr. Der Eintritt kostet 2,50 Euro. Die Band „Etival“ umrahmt das Programm.

Samstag, 18. Februar: Um 11 Uhr stürmen die Narren das Pforzheimer Rathaus.

Sonntag, 19. Februar: Die PFG veranstaltet eine Prunksitzung für Senioren und Menschen mit Behinderung ab 14.11 Uhr im CCP. Einlass ist ab 13.11 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Samstag, 25. Februar: Faschingsparty in der Schwarzwaldsängerhalle von 20.11 Uhr an.

Sonntag, 19. Februar: Die Belrem-Gilde veranstaltet den Kinderkostümball (Kiko) in der Nagoldhalle. Einlass ist ab 14 Uhr, los geht es eine Stunde später. Erwachsene zahlen vier Euro, Kinder drei Euro.

Samstag, 25. Februar: Im Café „Exil“ in Brötzingen steigt eine Faschingsparty ab 21 Uhr. Musikalisch werden Hits der 1980er-Jahre und mehr geboten.

Sonntag, 26. Februar: Wer schon wieder wach ist, kann um 10 Uhr den Narren-Gottesdienst in der Schloßkirche besuchen.

Sonntag, 26. Februar: Die Kohlrabiner Büchenbronn veranstalten einen Kinderfasching in der Bergdorfhalle. Beginn ist um 14.01 Uhr, Einlass ab 13.11 Uhr.

Montag, 27. Februar: Der Rosenmontagsball der Kohlrabiner Büchenbronn findet ab 20.11 Uhr in der Bergdorfhalle statt. Einlass für Narren ab 18 Jahren ist ab 18.59 Uhr.

Dienstag, 28. Februar: Der Schneemann brennt auf dem Ludwigsplatz in Dillweißenstein. Ab 17.11 Uhr steigt das Spektakel des Vereins Fasnetsumzug Pforzheim-Dillweißenstein mit Tanzeinlagen, Bewirtung und Musik der Kräheneck-Hexen.

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