Hochbetrieb herrschte im Durlacher Strafraum: Links klärt ASV-Torhüter Sebastian Dohm vor dem Nöttinger Angreifer Metin Telle. Rechts der erste von drei Platzverweisen für die Hausherren: Schiedsrichter Dominik Bartsch zeigt Christopher Vivell nach einem groben Foul an Leutrim Neziraj die Rote Karte.
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FC Nöttingen: Trotz Überzahl nur 0:0
  • pz-redakteur martin mildenberger

KARLSRUHE-DURLACH. Es war zum verzweifeln: Mit drei Feldspielern in der Überzahl schaffte es der FC Nöttingen am Sonntag nicht, den Abwehrriegel des ASV Durlach zu knacken. Am Ende musste man sich mit einem 0:0 begnügen.

Obwohl in den 93 gespielten Minuten kein Tor fiel, brauchten sich die 500 Zuschauer im Durlacher Turmberg-Stadion über mangelnde Unterhaltung nicht zu beklagen. Drei Platzverweise für die Hausherren und ein verschossener Elfmeter des FC Nöttingen sorgten bei frostigen Temperaturen für willkommene Kurzweil.

Schon nach neun Minuten der erste Aufreger: Durlachs Christopher Vivell grätschte dem Nöttinger Leutrim Neziraj von hinten in die Beine. Schiri Dominik Bartsch zögerte keine Sekunde: Rote Karte. Ein harte, aber durchaus vertretbare Entscheidung des jungen Unparteiischen. Der nächste Durlacher marschierte in der 35. Minute unfreiwillig vom Platz. Andreas Coblenzer säbelte im Strafraum den Nöttinger Kapitän Viktor Kärcher um. Da Coblenzer kurz zuvor Gelb wegen Meckerns gesehen hatte, zeigte der Schiri Gelb-Rot. Den fälligen Elfmeter vergab Dejan Svjetlanovic, der mit einem Flachschuss in die linke Ecke am gut reagierenden Durlacher Keeper Sebastian Dohm scheiterte. „Das war der Knackpunkt. Wenn der Elfmeter reingeht, gewinnen wir das Spiel“, meinte hinterher Nöttingens Stürmer Leutrim Neziraj.

Nach dem Seitenwechsel verstärkte Nöttingen seine Angriffsbemühungen. Zwingende Chancen bleiben aber Mangelware. Einzig ein Schuss aus 14 Metern Entfernung von Viktor Kärcher zwang Dohm zu einer Glanzparade (51. Minute). Ansonsten blieb der Oberliga-Tabellenführer im engmaschigen Netz der Durlacher Abwehr hängen. Statt mit Köpfchen versuchte man es mit der Brechstange, ohne Erfolg. Auf dem holprigen und tiefen Geläuf war es auch sehr schwer, ein druckvolles Powerplay aufzuziehen. Die Bälle versprangen oder wurde auf dem unebenen Rasen verstolpert. „Dieser Platz ist nicht oberligatauglich. Das ist eine Frechheit. Aber daran allein lag es nicht“, meinte FCN-Abwehrchef Dubravko Kolinger. „Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht zielstrebig genug und zuviel durch die Mitte gespielt“, kritisierte Michael Wittwer. Die Enttäuschung des Nöttinger Trainers hielt sich aber in Grenzen: „Da wirft uns nicht um“, meinte der Coach des Spitzenreiters der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg.

Der Druck der Gäste verstärkte sich noch weiter, als in der 78. Minute der dritte Durlacher vorzeitig Duschen geschickt wurde. Dennis Hascher ließ den Nöttinger Marco Mössner über die Klinge springen: Gelb-Rot. Es wurde immer leerer auf dem Platz, doch im Strafraum der abstiegsbedrohten Durlacher herrschte Vollversammlung. „Der holprig Platz ließ kein Kurzpassspiel zu. So haben wir zuviel mit langen und hohen Bällen operiert“, sah Leutrim Neziraj einen Grund für die Torflaute seiner Mannschaft.

„Für uns ist das ein gefühlter Sieg. Kompliment an meine Mannschaft“, freute sich Durlachs Trainer Rainer Krieg über das torlose Remis.

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