- Olaf Lorch-Gerstenmaier
Pforzheim. Angucken kann Frank Herholz (56) die Mess-Sensation schon – aber „Infinity“, den größten mobilen Looping, fahren? „Mir wird schon beim Karussellfahren schlecht. Das da wäre mein Tod“, sagt der Werbefachmann, seit 22 Jahren ehrenamtlich beim DRK-Ortsverein tätig.
Unter anderem auf der Pforzemer Mess. So wie Vanessa Jungmann (21). Beide nehmen in der Sanitätswache – der Wagen ist an der Habermehlstraße gegenüber dem Polizeirevier Süd abgestellt – ihren Rucksack auf. Herholz schnappt sich den größeren und schwereren mit dem Sauerstoffgerät und der Absaugpumpe – es ist das Kit für die Atmung. Den anderen – für Herz-Kreislauf-Attacken – greift sich seine junge Kollegin. „Die Leute sollen sehen, dass wir da sind, wenn man uns braucht“, sagt Herholz. Der Himmel reißt auf an diesem Spätnachmittag, wenige Stunden vor dem EM-Spiel Deutschland gegen Polen. „Wenn wir angefordert werden, bleiben nur noch zwei von uns hier“, ergänzt der Rot-Kreuzler. Die anderen verstärken zur Not die im Enzauenpark beim Public Viewing positionierten Kollegen.
Unter der Woche sind sie zu viert auf der Mess, am Wochenende zu sechst – immer von 11 Uhr bis zum Kehraus. Ordentlich melden sie sich bei der Integrierten Leitstelle an und ab – nicht selten kommt ein Hilferuf bei der 112 an und wird an die Helfer vor Ort weitergeleitet. Was für die Schausteller und Krämer für gedrückte Stimmung sorgt, kann den Frauen und Männern des DRK nur recht sein: Schlechtes Wetter bremst den Drang der Besucher auf Fliehkraft-Adrenalin in den Fahrgeschäften – und senkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Kreislauf in Mitleidenschaft gezogen wird. Anders herum: Scheint die Sonne, bekommen die Rot-Kreuzler zu tun. Mehr lesen Sie am Samstag in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.