- Nico Roller
Pforzheim. Harte Gitarrenriffs, wummernde Bässe und starke Stimmen: Ein Dutzend spielfreudiger Musiker in drei Bands bringt am Samstagabend den Boden im Malersaal des Kulturhauses Osterfeld zum Beben, die Wände zum Wackeln, die rund 100 Gäste zum Klatschen, Tanzen und Pogen.
Sie alle bevorzugen die etwas härtere Gangart, machen authentisch-raue Rockmusik mit erbarmungslos nach vorne treibenden Rhythmen, die sofort ins Ohr und dann nicht mehr aus dem Kopf gehen. „Pforzheim rockt“ nennt sich das kleine, aber feine Festival für lokale Bands. „Ich find’s klasse“, meint Hans-Peter Greul: „Toll, dass es so etwas noch gibt.“
Der Mann mit dem dichten, langen Bart ist Sänger und Bassist von „Cezanne“, der ersten Band des Abends. Inspiriert von Größen wie ZZ Top und Lynyrd Skynyrd, liefern die vier Musiker dem Publikum vor allem Blues-, Southern- und Classic-Rock. Ihre Musik erinnert an die 1970er- und 1980er-Jahre. Kein Wunder: Die Band hatte es schon einmal gegeben: von 1979 bis 1989. Dann war lange Pause. 2014 fanden die Musiker auf einer Party wieder zueinander. Ihrem Stil blieben sie treu. „Wir machen unsere Musik von damals“, sagt Greul: „Die macht uns Spaß, so, wie sie ist.“
Ganz so lange sind „Pincher“ zwar noch nicht im Geschäft. Aber das bedeutet nicht, dass die vier Musiker deshalb leiser wären. Freestyle-Rock nennt sich das, was sie auf der Bühne treiben. „Jeder von uns kommt aus einer anderen musikalischen Richtung“, erklärt Sänger Martin Bartnik. Er ist am Samstagabend in Hochform und zeigt, was er mit seiner Stimme alles anstellen kann, wenn er seinen Kopf leicht nach hinten beugt, den Mund weit öffnet und mit ganzer Kraft in das Mikrofon singt, das er mit einer Hand fest umklammert hält.
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