Der ehemalige Schulleiter Egon Beckmann (von links), Bürgermeister Heiko Genthner und Regierungsschuldirektor Vittorio Lazaridis gratulierten dem scheidenden Direktor des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums Roland Kröner ebenso zu seinem wohlverdienten Ruhestand wie der ehemalige Bürgermeister Bernd Kielburger. roller
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Diplomat, Schiedsrichter und Vermittler: Roland Kröner geht in den Ruhestand
  • Nico Roller

Weit mehr als nur ein Verwaltungsakt war die Verabschiedung von Oberstudiendirektor Roland Kröner, der das Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium zum Ende des Schuljahres verlässt. Es mangelte in der Königsbacher Festhalle erwartungsgemäß nicht an lobenden Worten der zahlreichen Gäste, unter denen auch der leitende Regierungsschuldirektor beim Landratsamt Karlsruhe, Vittorio Lazaridis, die Bürgermeister Heiko Genthner aus Königsbach-Stein, Thomas Karst aus Eisingen, Luca Wilhelm Prayon aus Remchingen und der ehemalige Schultes Bernd Kielburger sowie Elternbeiratsvorsitzender Johannes Tusch, Fördervereinsvorsitzende Annette Zimmermanns und Realschulrektor Dieter König waren.

Nachdem er im Jahr 1970 am Karlsruher Markgrafen-Gymnasium sein Abitur absolviert hatte, studierte Kröner Mathematik und Physik, das entscheidend war, um seine „Vorliebe im logisch-abstrakten Denken weiter auszubauen“, wie Regierungsschuldirektor Vittorio Lazaridis ausführte. Danach zog es ihn nach Pforzheim ans Kepler-Gymnasium, dem er 28 Jahre lang als Referendar, Studienassessor, Studienrat und zuletzt als Oberstudienrat treu blieb.

1999 wurde er stellvertretender Schulleiter am Karlsruher Lessing-Gymnasium und 2006 Direktor am Königsbacher Gymnasium. Dort habe für ihn der „unersetzliche Wert des persönlichen Bezugs an erster Stelle“ gestanden, betonte Lazaridis, denn „hier waren nicht nur seine drei Söhne Gymnasiasten, sondern er kannte den scheidenden Schulleiter auch noch aus seiner unmittelbaren Nachbarschaft“. Obwohl Kröner leidenschaftlicher Mathematiker und Physiker sei, habe er sich in Königsbach weitreichend für die Geisteswissenschaften eingesetzt. „Insbesondere in Form des bilingualen Englischzugs sorgte er für den Ausbau der Völkerverständigung“, so Lazaridis. „Für alle in 43 Dienstjahren erbrachten Leistungen möchte ich mich bedanken“, unterstrich er.

Nachfolger im Amt des Schulleiters wird Hartmut Westje-Bachmann, der bisher am Gymnasium in Karlsbad tätig war. „Sich der Bildung und Erziehung junger Menschen zu widmen, ist einerseits eine dankbare Aufgabe“, betonte Bürgermeister Heiko Genthner, andererseits sei sie auch mit großer Verantwortung verbunden. In seiner langen Dienstzeit habe Kröner so manchen bildungspolitischen Wandel miterlebt. Im Alltag eines Schulleiters spiele Diplomatie eine große Rolle, stellten die Schülersprecher Yvonne Zimmermanns und Anton Vielsack fest. „Herr Kröner war der Schiedsrichter, der zwischen den Mannschaften der Schüler und der Lehrer vermittelte“, sagten sie. Und er habe dabei nicht vergessen habe, die Fans in Person der Eltern einzubeziehen.

Uwe Müller, Vorsitzender der Direktorenvereinigung Nordbaden und Weggefährte Kröners, erinnerte in humorvoller Weise an diverse Begegnungen. „Immer war dabei ein Klima der Freiheit und der Offenheit deutlich spürbar“, sagte er. Und Kröner beruhigte seine Gratulanten: „Ich werde nicht in ein tiefes Loch der Langeweile fallen“.

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