Die Besucher, die trotz Regen gekommen waren, erlebten eine Supershow bei Das Fest 2011 in Karlsruhe.

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Das Fest 2011: Regen verhagelt die Bilanz

Karlsruhe. Das Wetter hat dem dreitägigen Open-Air-Festival «Das Fest» in Karlsruhe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Rund 112 000 Menschen kamen laut Angaben der Veranstalter an den ersten beiden Tagen in die Günther-Klotz-Anlage, etwa 40 000 weniger als im Jahr zuvor. «Wir haben in Karlsruhe beim Fest alles im Griff, aber das Wetter können wir nicht steuern», sagte der Geschäftsführer der «Das Fest»-GmbH, Martin Wacker, am Sonntag. Am Freitag hatten heftige Schauer Organisatoren und Besuchern den Auftakt vermiest.

{element}Die Wiese vor der Hauptbühne hatte sich in braunen Matsch verwandelt, große Pfützen bildeten sich. Die Punkrocker Bad Religion spielten im Nieselregen. Insgesamt 18 Tonnen Sand wurden deshalb bis zum nächsten Tag auf dem Gelände verteilt, das Wasser in den Fluss Alb abgepumpt. Erst der Samstag erfüllte die Erwartungen: Die Sonne ließ sich endlich blicken, die Bands Razorlight und Skunk Anansie sorgten dafür, dass auf dem Festhügel kein Blatt mehr zwischen die Zuschauer passte. Skunk Anansie-Sängerin Skin wirbelte auf der Bühne hin und her und ließ sich mehrmals in die Publikumsmenge fallen.

{element}Bereits im vergangenen Jahr hatte das Wetter dem «Fest» übel mitgespielt, damals fuhr das Festival einen Verlust von 275 000 Euro ein. Anders als damals wurde beim diesjährigen «Fest» allerdings auch am Sonntag Eintritt erhoben. «Ich finde es schade, aber wir sind trotzdem gekommen», sagte Claudia Bodemer, die am Vormittag unter einem wolkenverhangenen Himmel beim «Klassikfrühstück» der Badischen Staatskapelle lauschte. Zu den Topacts wie Wir sind Helden oder Clueso am Abend wolle sie allerdings nicht wiederkommen.

{element}Zuschauer wie Bodemer wurden deshalb gebeten, ihre Tickets der Abendkasse zur Verfügung zu stellen. Der ausverkaufte letzte Tag sollte so am Abend zusätzliches Publikum in die Günther-Klotz-Anlage ziehen, etwa 1000 der 5000 Frühstücks-Besucher kamen dieser Aufforderung nach.

Wegen des «Katastrophenfreitags» rechnete Wacker mit dem Schlechtwetterausgleich der Stadt in Höhe von 150 000 Euro. «Ich bin absolut optimistisch, dass wir trotz des verhagelten Freitags keine Katastrophenbilanz haben.» Im vergangenen Jahr waren insgesamt rund 244 000 Besucher zum «Fest» gekommen, eine Zahl, die man in diesem Jahr nicht erreichen werde. Auch in der Vorwoche hatte es beim «Fest am See» wechselhaftes Wetter gegeben, rund 10 000 Menschen kamen.

Wie im vergangenen Jahr war das ehemals kostenlose Festival in zwei Bereiche eingeteilt. Um zu den Topacts auf dem Festhügel zu gelangen, mussten die Besucher fünf Euro bezahlen. Das Programm der Kleinkunstbühne war verlängert worden, die Auftritte von Artisten und Feuerkünstlern kamen gut an. Solange es trocken blieb, war auch der Sport- und Familienbereich gut besucht, bei der «Mobilen Spielaktion» drängten sich die Kinder vor Trampolinen und Rutschen. «Wir gehen jedes Jahr aufs Fest und die Kultur des Fests heißt: Irgendwann regnet es sowieso», sagte der Leiter Ralf Birkner.

Das Sicherheitskonzept war in diesem Jahr weiterentwickelt worden, nachdem es im Jahr 2009 wegen Überfüllung massive Probleme gegeben hatte. An den Eingängen gab es keine Drehkreuze mehr, stattdessen wurden die Tickets der Besucher eingescannt. «Wir haben gar keine Staus mehr an den Eingängen», sagte Wacker. Die Veranstalter hatten zudem im Vorhinein für den Festhügel 10 000 Tickets pro Tag weniger ausgegeben.

Die Polizei zog nach den ersten zwei Tagen eine positive Bilanz. «Aus unserer Sicht lief alles wie erwartet», sagte ein Polizeisprecher. 100 Beamten waren an jeden Abend vor Ort, sie mussten sich vor allem um betrunkene Jugendliche außerhalb des Festivalgeländes kümmern. Das Deutsche Rote Kreuz (DERK) hatte mehr als 100 Einsätze, neun Menschen kamen ins Krankenhaus. dpa

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