Tatjana Reinhardt (rechts) mit ihren Mitarbeiterinnen Antonia und Tamara (von links).
Privat
Pforzheim
Coronavirus: Schließung des "salt&pepper" - Schöne Momente in schwieriger Zeit
  • Dominik Türschmann

Pforzheim. Es war keine einfache Entscheidung, doch als Tatjana Reinhardt verkünden musste, dass ihr Club „salt&pepper“ wegen des Infektionsrisikos aufgrund des Coronavirus auf noch unbestimmte Zeit geschlossen hat, ging schon ein Anruf der Stadtverwaltung voraus – es blieb ihr also auch keine andere Wahl.

Für Reinhardt ist es trotz der Umstände, mit denen sie und ihre Mitarbeiter jetzt zurechtkommen müssen, eine nachvollziehbare Entscheidung – und es hat sich noch am gleichen Wochenende herausgestellt, dass diese notwendige Maßnahme nicht ausschließlich Schattenseiten hat.

Bar zunächst nicht betroffen

Weil die Schließung nur den Club betrifft, die angeschlossene Bar „Apo-Theke“ aber wegen der überschaubaren Gästeanzahl bislang noch öffnen durfte, hatte sie die Gelegenheit, mit vielen ihrer Gäste ins Gespräch zu kommen.

„Ich versuche, natürlich auch sonst immer einen guten Draht zu finden“, sagt die Gastronomin. „Dennoch war es jetzt am Samstag eine einmalige Chance, mal wirklich etwas länger auf die Gäste einzugehen“. Dabei habe sich etwas ganz Besonderes herauskristallisiert: „Obwohl ich viele der Leute, die Woche für Woche zu uns kommen, sehr gut kenne, bin ich doch etwas erstaunt, welch tolle Geschichten hinter so manch einer Person stecken.“ Damit habe sie selbst nicht gerechnet – eine unbezahlbare Erfahrung für Reinhardt. Da könne sie auch für wenige Sekunden die Schließung des angrenzenden Clubs in den Hintergrund stellen.

Wie geht es weiter im Nachtleben?

Ob Bars wie die „Apo-Theke“ von einer etwaigen Verschärfung der Maßnahmen betroffen sein könnten, wusste Reinhardt zunächst noch nicht. Sollte dies der Fall sein, sei sie auf eine ähnlich kurzfristige Entscheidung wie am vergangenen Freitag vorbereitet. Auch da blieben nur wenige Stunden Zeit, um die Veranstaltung im Club abzusagen. Am Montag kam vom Staatsministerium die Verordnung, zwischen den Tischen einen Abstand von 1,5 Meter sicherzustellen und Kontaktdaten von möglichen Kontaktpersonen zu sichern.

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