Der Caritas und den Menschen verpflichtet: Pfarrer Bernward Fricker, Vorsitzender des Vereins Caritasheim, Indira-Maria Mäurer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes, der Aufsichtsratsvorsitzende Wolf-Kersten Meyer und Caritasdirektor Frank-Johannes Lemke (von links). Foto: Privat
Pforzheim
Caritas plant große Investitionen - Neue Ideen fürs „Haus am Kappelhof“
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Pforzheim. „Ich bin froh, dass die Caritas Pforzheim immer wieder ausgetretene Pfade verlässt und Neues beginnt“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Wolf-Kersten Meyer bei der gut besuchten Mitgliederversammlung. Der darin begründete Entwicklergeist sei jedoch kein Selbstzweck, sondern „Ausdruck eines sehr sensiblen Wahrnehmens von sich wandelnden Bedürfnissen der Menschen, die Hilfe, Unterstützung und Fürsprache benötigen, damit diese ihr Leben möglichst selbstständig meistern können“.

Immer wieder neu stelle sich etwa die Arbeit der interdisziplinären Frühförderung. Sie wurde vom Südwestrundfunk für die Förderung einer weiteren 50-prozentigen Mitarbeiterstelle ausgewählt. Über die Arbeit des Fachdienstes Inklusion, der Bestandteil der Interdisziplinären Frühförderstelle ist, informierte Christine Bischoff. In vielen Bereichen packe die Caritas an. Geschäftsführer Frank-Johannes Lemke verwies auf die Erarbeitung eines Konzepts für einen interreligiösen Kindergarten, auf die Altenhilfe und die Umsetzung des Konzepts „Den Alltag im Pflegeheim leben“.

Paare bleiben vereint

Ab 2019 wird es nur noch Einzelzimmer in der Alten- und Behindertenhilfe geben (die PZ berichtete). Allerdings mache sich der Pforzheimer Verband – entgegen der Gesetze und Regelungen – für ein behindertes Zwillingspaar stark, das schon seit über 40 Jahren zusammenlebt und in einem Doppelzimmer im „Haus am Kappelhof“ wohnt. Auch Ehepaare wolle die Caritas trotz Vorschrift in der Altenpflege nicht trennen. „Wir sind gerne Paten für Menschen, die sich nicht selbst helfen können“, so Lemke und verwies auf einen gewonnenen Sozialrechtsstreit mit der Stadt. Auch viel Geld stecke der Verband in Projekte, so fließen 6,5 Millionen Euro in die Modernisierung des Albert-Stehlin-Hauses – nicht nur in Einzelzimmer, auch in ein Pflege-Wellness-Bad. Das Projekt „Leben im Arlinger“ werde elf bis zwölf Millionen Euro kosten.

Bedarf, zu erweitern, hätten das „Haus am Kappelhof“ wie die Rehawerkstatt, die lange Wartelisten führe. In der Werkstatt gehe man mit Jobcoachs und der Vermittlung von Außenarbeitsplätzen neue Wege. Angedacht sei die Erweiterung des „Hauses am Kappelhof“ nicht in Pforzheim, sondern im Enzkreis, konkreter würden derzeit Pläne für Illingen. Ein neues Wohnprojekt für Menschen mit psychischen Erkrankungen soll in Eutingen entstehen. Auch weitere Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung und Langzeitarbeitslose möchte die Caritas schaffen, so gebe es Überlegungen für den Bau einer Großküche.

Der Liedermacher Dieter Huthmacher bereicherte die Versammlung musikalisch. Der Caritasverband hat derzeit über 800 hauptamtliche Mitarbeiter und wird von gut 250 Ehrenamtlichen unterstützt.

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