Ausgleichsmaßnahme: Der Bruchbach in Stein soll so umgestaltet werden, dass er künftig eine höhere Durchgängigkeit aufweist. Die Bürgerinitiative wirft der Gemeinde vor, dies als Hochwasserschutzmaßnahme dargestellt zu haben. Foto: Nico Roller
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Bürgerinitiative fordert Transparenz beim Hochwasserschutz in Königsbach-Stein
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Königsbach-Stein. Mangelnde Kommunikation und Intransparenz wirft die Bürgerinitiative Königsbach-Stein (BIKS) der Gemeindeverwaltung vor. Konkret geht es um die geplante Entfernung des kleinen Wasserfalls am Bruchbach im Bereich der Sandgrube. BIKS-Vorsitzender Rainer Botz beklagt, diese Aktion sei von der Gemeinde in den vergangenen Jahren immer als Hochwasserschutzmaßnahme vorgestellt worden. Aber das treffe in Wahrheit gar nicht zu. Es handle sich um eine reine Kompensationsmaßnahme: als Ausgleich für naturschutzrechtliche Eingriffe bei der Ausweisung eines Baugebiets. Folglich sei diese Maßnahme auch nicht vom Landratsamt oder vom Regierungspräsidium (RP) angeordnet worden: Es handle sich einzig und allein um eine Angelegenheit der Gemeinde. Botz beklagt, er habe nach einer Anfrage im Gemeinderat mehrere Wochen warten müssen, bis er Antwort bekam. „Gerade nach den Wahlkampfversprechen erwarte ich da deutlich mehr“, sagt er.

In der Zwischenzeit habe er selbst Informationen beim Landratsamt und beim RP eingeholt – und dabei in Erfahrung gebracht, dass für die Entfernung des Wasserfalls noch keine Planung vorliegt, die so detailliert wäre, dass eine wasserwirtschaftliche Prüfung vorgenommen werden könnte. Erstaunt zeigt sich Botz auch davon, dass der Bereich hinter der Sandgrube als Bauerwartungsland ausgewiesen ist – ein Gebiet, das im Überschwemmungsbereich liegen würde. Auf Nachfrage bestätigt die Gemeindeverwaltung Königsbach-Stein, dass der Bereich im Flächennutzungsplan für eine mögliche Wohnbebauung vorgesehen ist und gemäß den Hochwassergefahrenkarten nahezu vollständig in den Überflutungsflächen bei einem hundertjährlichen Hochwasser liegt. Dass weder für die Planung der Ausgleichsmaßnahme noch für die der Hochwasserschutzmaßnahme genehmigungsfähige Unterlagen an das Landratsamt versendet worden sind, begründet die Verwaltung damit, dass der entsprechende Planungsstand noch nicht erreicht worden sei. Mehr über den Zwist der Bürgerinitiative mit der Gemeindeverwaltung in Königsbach-Stein lesen Sie am Donnerstag, 3. Dezember, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

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