Der Angeklagte soll Zeugen zufolge Benzin verteilt haben. Zwei weitere Zeugen sahen ihn mit einem Feuerzeug in der Hand. Symbolbild: Adobe Stock
Pforzheim
Brandstiftung und Geiselnahme in Eutingen: 29-Jähriger wegen versuchtem Mord vor Gericht
  • Stefan Meister

Pforzheim/Karlsruhe. Seit Mittwoch muss sich ein 29-jähriger Deutscher vor dem Karlsruher Schwurgericht verantworten. Ihm wird versuchter Mord in vier Fällen mit schwerer Brandstiftung und Geiselnahme in drei Fällen vorgeworfen. Am Abend des 8.März dieses Jahres soll er im Rennbachweg in Eutingen in einem Mehrfamilienhaus vorsätzlich Feuer gelegt haben.

Bei der Tat erlitten drei Personen Rauchgasvergiftungen und eine weitere Person erlitt Verbrennungen schwereren Grades. Während der Verhandlung hat sich der Verdacht gegen den 29-Jährigen erhärtet.

Die drei Hauptgeschädigten sagten aus, dass der Verdächtige in die Wohnung eingedrungen sei und dort überall Benzin verteilt habe. Eine 19-jährige Zeugin sah dabei, wie der Angeklagte ein Feuerzeug mit langem Stil in der Hand hielt. Sie und ein weiterer 22-jähriger Zeuge gaben an, dass der 29-Jährige die Eingangstür, unter Bewaffnung eines Teleskopstocks blockiert habe und deshalb eine Flucht nicht möglich gewesen sei. Erst als das Feuer entflammt war, sei der Angeklagte davongerannt.

Rechtsanwältin Susanne Burkhardt gab zu Beginn der Verhandlung an, dass ihr Mandant zunächst keine Aussagen machen will, jedoch seine, bei der Polizei abgegebene Aussage widerruft. „Zum damaligen Zeitpunkt ist mein Mandat unter erheblichem Drogeneinfluss gestanden und war sich der Gesamtsituation nicht bewusst“, begründete Burkhardt.

Nach dem Verlassen der Wohnung zeichnete der Vorsitzende Richter Leonhard Schmidt den Weg des Angeklagten anhand von Überwachungsvideo und Fotos nach. Demnach habe er sich an einer Bankfiliale über das fehlende Geld vergewissert und anschließend einen Liter Benzin in einer Tankstelle gekauft und sei zur Wohnung zurückgekehrt. Dort soll er vor der Tat zur 19-jährigen Zeugin noch gesagt haben, dass es besser für sie sei, wenn sie nicht mit in die Wohnung komme.

Mehr über den ersten Verhandlungstag lesen Sie am Mittwoch, 24. Oktober 2019, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Am Freitag, 25. Oktober, wird der Prozess in Karlsruhe, fortgesetzt.

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