Ratlos wegen der vielen Polizeieinsätze in seinem "Garden's Club": Disco-Betreiber Daniel Ghebregrisch fürchtet um den Ruf seines gastronomischen Angebots.
Meyer
Pforzheim
Betreiber des Pforzheimer "Garden's Club" rätselt über die vielen personalintensiven Corona-Kontrollen der Polizei in seiner Disco
  • Thomas Kurtz

Pforzheim. Daniel Ghebregrisch ist ein bisschen ratlos. Der Betreiber der Discothek „Garden’s Club“ am Stiftshof beim Pforzheimer Schloßberg hat versucht, alles richtig zu machen, um seinen Gästen wieder etwas Unterhaltung bieten zu können. Nach anfänglichen Fehlern beim Zustellen der Tanzfläche hat er den Bewegungsfreiraum noch mehr eingeschränkt. Sitzen heißt das Zauberwort in Corona-Zeiten. Und Einschränken. Die Anzahl der Gäste ist begrenzt, ebenso die Anzahl der Personen an einem Tisch.  Doch am Freitag vergangener Woche drängte nach seinen Berichten schon wieder eine große Gruppe von Beamten in seinen „Gardens’s Club“, der allerdings dieses Mal leer war. So sollte es auch an diesem Wochenende sein, hatte Ghebregrisch gegenüber PZ-news erklärt.

Warum die Polizei so oft in großer Stärke anrückt und dann seine Disco zum Schließen verdonnert? Ghebregrisch weiß es nicht. Er hatte nach seinen Aussagen zuletzt alles richtig gemacht. Gut, da war die rund 130 Personen zählende Gruppe, die sich aus der Nordstadt kommend am Schloßberg versammelt hatte und offenbar kurz davor stand, zu randalieren und sich handfest mit den Polizisten anzulegen. Aber das seien doch gar nicht seine Gäste gewesen, sagt der Disco-Betreiber.

Verängstigte und genervte Gäste

Diese allerdings würden sich von den Polizeieinsätzen im „Garden’s Club“ und in der daneben liegenden „Bar Eden“ zum Teil geängstigt fühlen. Sauer seien ohnehin diejenigen gewesen, die ihre Drinks nicht in Ruhe oder in launiger Stimmung mit Freunden hätten genießen können, deren Geburtstagsfeier ein abruptes Ende gefunden hätte. Überhaupt: Wenn sich die Polizei immer am Eingang zum Stiftshof in großer Zahl versammle, würde allein schon das die Gäste verstören. „Das kann unseren Ruf ruinieren“, klagt Ghebregrisch.

Zuletzt sei die Polizei mit Unterstützung vom Gewerbeamt angerückt. In der leeren Disco gab es logischerweise nichts zu beanstanden, in der „Bar Eden“ gab es nur eine Anmerkung zur Außenbewirtschaftung, der auch gleich Folge geleistet wurde. Alles easy. Warum das mit dem „Garden’s Club“ nicht auch so laufen kann, ist dem Betreiber ein Rätsel.

Gibt es bald einen "runden Tisch"?

Stadtrat Alexander Bader, der mit Ghebregerisch sowie Marcus Mürle und Janis Wiskandt vor wenigen Monaten die „Bar Eden“ ins Pforzheimer Nachtleben starten ließ, sucht nach Lösungen und hofft auf einen „runden Tisch“ mit allen beteiligten Einrichtungen, Behörden und Ämtern. Deshalb hatte er schon vor rund zwei Wochen mit Oberbürgermeister Peter Boch und dem Ordnungsamt über eine Gesprächsrunde gesprochen, an der auch Polizei, Gewerbeamt und Gastronomen teilnehmen sollten. Die Zeit drängt, denn der Wochenend-Partyspaß am Schloßberg, der vor der Corona-Krise ein Magnet für Feierlustige und Partygänger war und das städtische Nachtleben bereicherte, könnte, so fürchtet es Ghebregerisch, an Glanz verlieren.

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