Die Führungsriege von Thost Projektmanagement (von links): Michael Müller, Florian Thost, Firmengründer Burkhard Thost, der ausscheidende Geschäftsführer Franz Sauter, Oliver Badde, Oliver Thost und Robert Sinner. Foto: Meyer
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Bauingenieur Franz Sauter verlässt Thost Projektmanagement
  • Lothar H. Neff

Pforzheim. „Visionen werden Wirklichkeit“ ist das Motto der Pforzheimer Planungsgesellschaft Thost Projektmanagement. Und wesentliche Visionen hat Franz Sauter in den vergangenen 28 Jahren für die Kunden des Unternehmens realisiert. Beim Transrapid in Shanghai, der Planung von sechs Ikea-Megastores in Russland, der Modernisierung des Robert-Bosch-Krankenhauses und zahlreichen weiteren Projekten weltweit hat der Pforzheimer Bauingenieur maßgeblich mitgewirkt.

Ob die Pforzheimer Planungsgesellschaft auch den Berliner Hauptstadtflughafen zum erfolgreichen Start führen kann, wird Sauter nicht mehr im aktiven Berufsleben erleben. Gestern wurde er im Rahmen einer Feierstunde von den Mitgesellschaftern und Mitgeschäftsführern von Thost Projektmanagement in den Ruhestand verabschiedet. Mit 61 Jahren nimmt sich der versierte Planungsexperte jetzt mehr Zeit für gute Bücher, das Golfen und Motorradfahren.

Respekt, Vertrauen und Kompetenz kennzeichneten sein Wirken bei der Firma Thost – damals noch ein kleines Ingenieurbüro – in das Sauter 1989 als dritter Mitarbeiter überhaupt einstieg. Heute sind es 400 Ingenieure, Betriebswirte und Juristen, die in den Bereichen Immobilien, Mobilität, Anlagen und Energie weltweit tätig sind. Damit sei die Thost Projektmanagement GmbH das führende Familienunternehmen in der Branche, ergänzte Firmengründer und Mehrheitsgesellschafter Burkhard Thost, der zugleich ehrenamtlicher Präsident der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald ist.

„Die Digitalisierung wird die Welt dramatisch verändern“, ist Thost überzeugt. Sein Mitstreiter Franz Sauter habe in den vergangenen fast 30 Jahren Großes geleistet. Dabei habe er neben verlässlichen Planungen auch kulturelle Brücken geschlagen. Sein erster Auftrag führte den gebürtigen Schwaben nach Wales, wo er den Bau einer großen Fabrikanlage für Bosch in Cardiff koordinierte. Die schwäbisch-englisch-walisische Zusammenarbeit war nicht nur sprachlich eine Herausforderung, erinnert sich der Bauingenieur, der an der Technischen Universität Karlsruhe promovierte.

Mitte der 1990er-Jahre eröffnete ein Hotelprojekt in Usbekistan die Türen zum später florierenden Russlandgeschäft. „Qualität und Verlässlichkeit zeigte Sauter auch nach der Wiedervereinigung, als es Projekte in den neuen Bundesländern zu realisieren galt“, erinnerte Burkhard Thost. Auch am Umbau des Pforzheimer Leopoldplatzes und mehreren Warenhäusern der Luppus-Gruppe war das Unternehmen planerisch beteiligt. Vorausschauend habe sein langjähriger Geschäftspartner die heutige Geschäftsführung herangeführt, die nach dem Ausscheiden von Burkhard Thost und Franz Sauter aus Oliver Badde, Michael Müller, Andreas Spathelf und Oliver Thost besteht.

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