- Olaf Lorch-Gerstenmaier
Pforzheim/Enzkreis. Wenn Hermann Voorhoeve ablässt vom Verkauf seiner Bressehühner, Zicklein-Keulen oder den leckeren Hart- oder Weichkäsen aus Ziegenmilch, muss etwas Besonderes passieren. Oder jemand Besonderes kommen – so wie an diesem späten Vormittag auf dem Waisenhausplatz, seit zwei Freitagen Schauplatz des Bauernmarkts, des Aushängeschilds regionaler Produkte aus Pforzheim und dem Enzkreis. Bekanntlich mussten die Beschicker im Zuge der Arbeiten für das Projekt Innenstadtentwicklung-Ost zunächst auf den Marktplatz und dann auf den Waisenhausplatz ausweichen – nicht ohne Bauchschmerzen.
Schließlich wusste man nicht, ob die Kundschaft mitziehen würde. Und: ob die Logistik hinhaut, Stichwort Toiletten und Strom. Die Skepsis, was die Infrastruktur angeht, bestand nicht ohne Grund.
Die Marktbeschicker murren – denn ohne Strom keine Kühlung, und der Gang über die Gernika-Brücke oder über die vielbefahrene Zerrennerstraße hinüber zu Rathaus- oder Tiefgaragen-WC ist mühsam. „Und wie es in der öffentlichen Toilette aussieht, ist auch nicht gerade prickelnd“, assistiert Daniela Bischoff vom gleichnamigen Dietlinger Bauernhof Ziegen- und Geflügelzüchter Voorhoeve, dem Sprecher der Bauernmarktbeschicker.
Das Grummeln hat man auch im sechsten Stock des Rathauses vernommen – und deshalb macht sich OB Peter Boch mit seinem Referenten Louis Goldmann auf den Weg zum Waisenhausplatz. Boch will sich ein Bild verschaffen, spricht vom Bauernmarkt als einer „Aufwertung der Stadt“, fragt nach und verspricht, sich zu kümmern. „Ich hab’ das auf dem Plan – wir kriegen das gelöst“, sagt er im Gespräch mit Bischoff und Voorhoeve.
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