Annabel Weinert, Juliane Brandes, Kerstin Mayer (von links) und Iris Bodemer (rechts) mit Künstlerin Anina Gröger und Buchhändlerin Erika Föst (Zweite von rechts) mit ihren Arbeiten und den dazu passenden Büchern.
Kultur
Ausstellung „Autorenschmuck“ wird am Mittwoch in der Thalia-Buchhandlung eröffnet
  • ps

Pforzheim. Martina Lang fährt seit 25 Jahren in die Bretagne. Und natürlich kennt und mag sie die Krimis mit dem aus Paris strafversetzten Kommissar Dupin, den Jean-Luc Bannalec bereits zum fünften Mal ermitteln lässt.

Nun hat die Lehrerin an der Goldschmiedeschule Schmuckstücke geschaffen, die ganz den Geist der Bretagne atmen: In eine blau-grüne Kunststoffplatte arbeitet Lang eines ihrer Fotos aus der Bretagne ein, versieht sie mit zwei Kapseln, die auf der einen Seite Torf, auf der anderen Fleur de Sel enthalten, das Meersalz aus den Salzgärten der Guérande-Halbinsel. Wo übrigens Kommissar Dupins dritter Fall spielt. Zu sehen sind Langs und rund 100 weitere Schmuckstücke bei der großen Schau „Autorenschmuck“, die am Mittwoch um 19 Uhr in der Thalia-Buchhandlung eröffnet wird.

Künstlerin Anina Gröger und Filialleiterin Erika Föst haben sich Konzept und Titel dieser Schau ausgedacht. „Ein Wortspiel“, sagt die Buchhändlerin, handelt es sich doch beim Autorenschmuck um Unikate, die von Schmuckgestaltern geschaffen werden, und bei der Ausstellung um eine Verbindung von Werk und Buch. Denn: „Jeder Beteiligte konnte sich seine literarische Inspirationsquelle selbst aussuchen“, sagt Föst. Und da ist die Bandbreite groß: vom Sachbuch bis zur Bibel, von Pippi Langstrumpf bis John Cage. Denn neben den 25 arrivierten Schmuckgestaltern sind an der Ausstellung zwei Klassen des Berufskollegs der Goldschmiedeschule beteiligt. Etwa Annabel Weinert, deren Brosche in Schiffform mit Wellen auf ihre Lektüre des Buches „Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel zurückgeht.

Und auch die Lehrer der angehenden Designer mischen sich unter die Ausstellenden. Wie Juliane Brandes, die mit einer Prise Humor in ihrer Arbeit die Grenze zwischen Kleinskulptur und tragbarem Schmuck auslostet – angeregt von dem Erinnerungsbuch „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ von Edmund de Waal. Und welche starken Emotionen der Bestseller „Die gleißende Welt“ von Siri Hustvedt auslösen kann, das hält Kerstin Mayer in ihrem ausdrucksstarken Halsschmuck fest. Ganz wörtlich nimmt hingegen Barbara Haas den Titel des Romans „Totenherz“ des Pforzheimer Autors Rainer Würth: Blutrot scheint der rote Stein in der silbernen Herzfassung zu pulsieren.

Themen

Kultur