- Robin Daniel Frommer
Pforzheim. Es steckt alles drin: Raub, Verrat und Rache, Flucht in die Fremde, Leidenschaft und verschmähte Liebe, drohende Verbannung, Gift- und Kindsmord – Euridipes‘ Tragödie „Medea“ zählt nicht zufällig zu den Theaterliteratur-Klassikern ohne Halbwertszeit.
Regisseur Reinhard Kölmel erklärt die bis heute ungebrochene Faszination der 431 vor Christus verfassten Tragödie mit den ihr eigenen modernen Themen wie Medeas Fremdsein und ihre vom Korintherkönig Kreon angeordneten Abschiebung.
Die von Kölmel geleitete Inszenierung des Amateurtheatervereins (ATV) wartet außerdem mit einem frischen, modernen Kostümbild auf, das der Modedesign-Kurs der Akademie für Kommunikation unter der Leitung von Dominique Di Nardo eigens kreiert hat: Medea (gespielt von Hannah Jasna Hess) trägt ein Bühnen-Outfit, das ebenso aus dem Hier und Jetzt stammt, wie die legere Kleidung ihrer Söhne Mermeros (Tjark Ellinger) und Pheres (Urs Bernhagen) – die beiden stehen erstmals auf den „Brettern, die, die Welt bedeuten“ und wirken in ihren Rollen optisch wie einheitlich gekleidete Musterschüler einer sehr guten Privatschule. Aus der Antike stammende Stilmittel enthält die am Samstag, 14. April, ab 20.30 Uhr zur Premiere im Kulturhaus Osterfeld anstehende Inszenierung von „Medea“ aber auch: Beispielsweise den Boten (Olaf W. Schulze) und den Chor der korinthischen Frauen (Natascha Grünert, Melanie Karcher, Maren Leicht, Silvia Marte, Elke Straehler-Pohl).
Die Titelrolle der Medea spielt die ausgebildete Schauspielerin Hannah Jasna Hess. Nachdem der ATV in der jüngeren Vergangenheit bereits bei verschiedenen Projekten professionelle Regisseure verpflichtet hat, ist ihre Verpflichtung ein weiterer Schritt, weg vom ambitionierten Amateurschauspiel hin zur professionellen Inszenierung. In weiteren Rollen werden zu sehen sein: Maria von Strietencron (als Amme), Fritz Schönthaler (Erzieher), Rainer Ewen (in königlicher Doppelrolle: Kreon und Ägeus) und mit einem Debüt: Dino Fejzagic (Jason).
Premiere von „Medea“ ist Samstag, 14. April, ab 20.30 Uhr im Kulturhaus Osterfeld. Weitere Termine gibt es am 20. und 28. April ab 20.30 Uhr, am 29. April ab 16 Uhr, am 6. und 7. Juli ab 20.30 Uhr sowie am 19. und 20. Oktober ab 20.30 Uhr.