Stellen auch Bezüge des Stücks in die Gegenwart dar: Chefdramaturg Peter Oppermann, Schauspielerin Nika Wanderer, Pastoralreferent Tobias Gfell und Pfarrerin Ruth Nakatenus (von links).
Scheck
Pforzheim
Aktuell und voller Energie: Theatercafé in Pforzheim startet nach Corona wieder durch
  • Melanie Scheck

Pforzheim. Nach einer langen Corona-Pause startete die Reihe „Theologisches Theater-Café“ wieder im Stadttheater. Das Gespräch mit Chefdramaturg Peter Oppermann, Pfarrerin Ruth Nakatenus und Pastoralreferent Tobias Gfell beschäftigte sich mit dem Theaterstück „Iphigenie auf Tauris“.

„Wir haben uns ganz bewusst für dieses Stück als Neustart nach der Corona-Pause entschieden“, erklärte Oppermann. „Kraftvoll und energiegeladen wollen wir das Schauspiel wieder eröffnen aus dem Geist der Antike. Denn dort wurde das Theater geboren.“ Das Drama von Johann Wolfgang von Goethe feierte am 18. September Premiere im Stadttheater. Als Vorlage diente Goethe das antike Euripides-Werk „Iphigenie bei den Taurern“.

„Es ist für das Ensemble essentiell, dass die Regisseurin bei einem Stück weiß, wo sie hin will. Das hat super funktioniert“, Wanderer 

Am Podiumsgespräch in der Original-Kulisse des Schauspiels beteiligte sich außerdem die Hauptdarstellerin des Stückes Nika Wanderer. Sie erläuterte, wie sie ihre Figurenfindung aufbaut und welche Identifikationspunkte sie mit Iphigenie sah. „Es ist für das Ensemble essentiell, dass die Regisseurin bei einem Stück weiß, wo sie hin will. Das hat super funktioniert“, lobte sie die Zusammenarbeit mit Annegret Ritzel und dem gesamten Team.

Aktuelle Themen

Die Konflikte, die das Stück aufgreift, sowie die Motive Pflicht, Erlösung, Wahrheit, Herz und Vernunft erörterten die Veranstalter mit dem Publikum. „Goethe entlässt in seiner Fassung die Götter aus der Verantwortung. Er macht damit deutlich, dass die Menschen selbst für ihr Handeln und Tun verantwortlich sind“, so Oppermann. Alle Personen machten in dem Schauspiel eine Entwicklung durch, die Themen seien sehr aktuell.

Theater steht nie still

Gfell machte deutlich, wie wichtig in diesem Zusammenhang Glaubensgemeinschaften und Hoffnungsgeschichten sind. „Iphigenie ist mit ihrer Geschichte auch auf heutige Alltagssituationen anwendbar und macht Herausforderungen deutlich, die auch heute viele Frauen beschäftigen“, betonte Wanderer. Das Publikum, das die Inszenierung bereits gesehen hatte, äußerte sich begeistert. „Durch den Austausch mit dem Publikum bekommen auch wir neue Impulse und entwickeln uns weiter. Theater ist kein Stillstand, sondern Entwicklung“, bedankte sich Peter Oppermann bei den Anwesenden.

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