Die Insel Reichenau ist Deutschlands südlichstes Gemüseanbaugebiet und gleichzeitig der zweitgrößte Gurkenproduzent der Republik. Foto: dpa
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Baden-Württemberg
Absatzrückgang von 80 Prozent bei Reichenauer Gemüsebauern

REICHENAU. Die Angst vor dem Darmkeim EHEC hat den Gemüsebauern auf der Bodenseeinsel Reichenau Absatzrückgänge von 80 Prozent beschert. Obwohl es in Baden-Württemberg keine Anhaltspunkte für Spuren des Erregers gebe, sei der Markt für die etwa 100 Erzeuger auf der Insel zusammen gebrochen, teilte die Reichenau-Gemüse-Vertriebsgenossenschaft am Mittwoch mit.

Jeden Tag müssten 50 000 Gurken vernichtet werden, aktuell liege der Schaden bei den Familienbetrieben bei etwa 250 000 Euro.

Geschäftsführer Johannes Bliestle forderte die Behörden auf, die Gemüsebaubetriebe schnell und unbürokratisch zu entschädigen sowie die Warnungen vor Gemüse zurückzunehmen. «Sowohl die Erzeuger als auch die Vermarkter haben nichts falsch gemacht, das bestätigen die mehr als 100 Kontrollen, die durchgeführt wurden.»

Die Insel Reichenau ist Deutschlands südlichstes Gemüseanbaugebiet. Auf 40 Hektar unter Glas und 100 Hektar Freiland bauen die Betriebe nach eigenen Angaben jährlich etwa zwölf Millionen Gurken an. Damit ist die Insel der zweitgrößte Produzent von Gurken in Deutschland. Hinzu kommen Tomaten und Salate. dpa

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