Zahlreiche Menschen demonstrierten am Samstagnachmittag für den Erhalt aller Pforzheimer Bäder. Nach ersten Schätzungen haben sich bei regnerischem Wetter rund 900 Teilnehmer eingefunden.

Tilo Keller
Pforzheim
900 Menschen demonstrieren in Pforzheim für den Erhalt der Bäder
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Pforzheim. Zahlreiche Menschen demonstrierten am Samstagnachmittag für den Erhalt aller Pforzheimer Bäder. Nach ersten Schätzungen haben sich bei regnerischem Wetter rund 900 Teilnehmer eingefunden.

Der Demonstrationszug begann vor dem Pforzheimer Emma-Jaeger-Bad und ging über die Zerrennerstraße und Leopoldstraße zum Bahnhof und von dort über den Schlossberg zum Rathaus.

Dort begrüßte Mitinitiator Andreas Kubisch gegen 15.50 Uhr die zahlreichen Teilnehmer der Demo. Anschließend erinnerte Professor und Ex-Stadtrat Dieter Pflaum an das Versprechen Bochs beim Neujahrsempfang: "Pforzheim soll eine familienfreundliche Stadt sein". Bäder und Saunen zu schließen, "das ist nicht familienfreundlich." Vielleicht sei OB Boch mit seiner Familie noch nicht nach Pforzheim gezogen, weil seine Kinder zuvor schwimmen gelernt haben sollten, ergänzte er. "Die Mehrzahl der über 125 000 Pforzheimer akzeptiert die Bäderschließung nicht." Zudem stärke das Emma die Innenstadt, das Wartbergbad sei wichtig für die Jugend und das Nagoldbad bringe Urlaubsflair, rief Pflaum den Teilnehmern zu. Die rund 800 Menschen auf dem Marktplatz applaudierten kräftig.

Der Pforzheimer Musiker Lu Thome trat ebenfalls bei der Kundgebung auf und sang den Protestsong „Sage Nein“. Fürs Goldstadtjubiläum seien die Millionen da gewesen, heißt es in Thome-Songtext. Am Rand der Kundgebung wurden Unterschriften pro Bäder gesammelt. Andreas Kubisch zitierte eine ältere Dame, die an den Wiederaufbau auch der Bäder nach dem 23. Februar 1945 erinnert. Heute solle dies nicht mehr möglich sein.

"Es ist nicht das Geld, das fehlt, sondern der polititische Wille", sagte der nächste Redner, Hans Hägele. Er ist Sprecher der Freien Wähler und sitzt im Ortschaftsrat Würm. Gegen 16.30 Uhr endete die Kundgebung. Dieter Pflaum zeigte sich mit dem Ablauf und der Teilnehmerzahl der Veranstaltung zufrieden.

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